SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert höhere Pensionen für Mütter.

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Wien – Nach der Forderung nach 1.700 Euro Mindestlohn plädiert SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner nun für eine Extrapension für Eltern. Indem Kindererziehungszeiten besser angerechnet werden sollen, sollen vor allem Mütter in der Pension später 50 Euro brutto mehr bekommen. Die SPÖ-Spitzenkandidatin präsentierte diesen Vorschlag am Sonntag im Vorfeld des Pensionsgipfels.

Ist-Situation und Wunsch-Situation

Derzeit werden Auszeiten für die Kindererziehung mit 110 Euro mehr Pension abgegolten. Pro Kind werden für Auszeiten vier Jahre mit einer Beitragsgrundlage von rund 1.600 Euro pro Monat (14-mal) angerechnet.

Rendi-Wagner will das so nachjustieren, dass Eltern in der Pension letztlich 160 Euro plus bekommen. Menschen, die schon in Pension sind, sollten die 50 Euro pauschal auf die normale Pension draufbekommen, forderte die SPÖ in einer Presseunterlage. Von der besseren Anrechnung der Kindererziehung würden, so rechnet die SPÖ vor, 750.000 Pensionistinnen profitieren – zum allergrößten Teil Frauen.

Die Frauenpensionen liegen laut SPÖ im Median bei 957 Euro pro Monat, jene der Männer bei 1.863 Euro. Laut Pensionsversicherungsanstalt – auch sie schreibt, dass Männer im Durchschnitt mehr Pension bekommen würden – liegt das an niedrigeren Beitragsgrundlagen, die unter anderem aus geringeren Teilzeit-Einkommen oder Zeiten der Kindererziehung resultieren.

Ausbau der Kindergärten

Ansetzen will die SPÖ-Chefin auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um diese zu verbessern, fordert die SPÖ eine Kindergarten-Ausbauoffensive bis 2024 mit dem Rechtsanspruch auf ganztägige Gratis-Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr des Kindes.

Zuspruch aus der eigenen Partei

Rückenwind bekommt Rendi-Wagner in den Vorschlägen naturgemäß aus der eigenen Partei: "Es ist nicht einzusehen, dass Frauen nach wie vor um 42 Prozent weniger Pension bekommen. Dagegen müssen wir rasch ankämpfen", sagt SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek am Sonntag.

Auch der Pensionistenverband unterstützt den Vorschlag: Es wäre "super, wenn das rasch kommen würde", erklärt PVÖ-Generalsekretär Andreas Wohlmuth und will das Thema auf die Agenda des Pensionsgipfels setzen. (APA, red, 25.8.2019)