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Finaler Handschlag zwischen Serena Williams und Maria Scharapowa.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/MATTHEW STO

New York – Der erste Tag der US Open in New York ist mit Favoritensiegen der Top-Ten-Spieler zu Ende gegangen. Titelverteidiger Novak Djokovic, Roger Federer bzw. Ashleigh Barty und auch die 23-fache Major-Siegerin Serena Williams erreichten jeweils die zweite Runde beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Serena Williams behielt im 22. Duell mit der Russin Maria Scharapowa zum 20. Mal die Oberhand, zum 19. Mal in Folge. Und das in einer Art und Weise, die ihrer Gegnerin wehtun musste. In nur 59 Minuten fegte die als Nummer 8 gesetzte Vorjahresfinalistin mit 6:1, 6:1 über die auf Platz 87 zurückgefallene Scharapowa hinweg. Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden bei den US Open überhaupt.

"Ich finde einfach, dass ihre Spielweise der meinen sehr liegt", sagte Williams. "Irgendwie landen ihre Bälle immer in meiner Schlagzone, das ist einfach perfekt für mich." Noch in Toronto hatte sie wegen einer Verletzung im Finale aufgeben müssen, nun scheint sie heiß auf den 24. Major-Titel, der einen neuen Rekord bedeuten würde. "Dem Körper geht es gut, der Rücken ist viel besser", sagte die 37-Jährige, die nun auf Landsfrau Catherine McNally trifft.

Der zweite Teil der Night Session im prallgefüllten Arthur Ashe Stadium war etwas weniger einseitig als erwartet: Roger Federer musste gegen den indischen Qualifikanten Sumit Nagal den ersten Satz 4:6 abgeben, ehe er sich doch noch sicher mit 6:1, 6:2, 6:4 durchsetzte.

Federer qualifizierte sich damit auch als dritter Spieler nach Novak Djokovic und Rafael Nadal für das Masters, die ATP Tour Finals in London. "Das was ein harter erster Satz für mich, aber er hat ihn sehr solide gespielt. Aber es ist alles zur rechten Zeit zurückgekommen", sagte Federer kurz vor Mitternacht über seinen noch nicht so guten Aufschlag. Sein nächster Gegner ist Damir Dzumhur (BIH).

Djokovic hingegen fühlte sich bei seiner Rückkehr ins Arthur Ashe Stadium gleich wieder wie zu Hause und gab sich beim 6:4, 6:1, 6:4 im ersten Aufeinandertreffen mit dem Spanier Roberto Carballes Baena keine Blöße. Der Weltranglisten-Erste hat sich im Vorjahr zum dreifachen US-Open-Sieger gekürt. Große Unterschiede hat er im Vergleich zu 2018 nicht bemerkt: "Es ist kühler als letztes Jahr. Das Wetter ist fantastisch".

Er trifft nun ebenfalls zum ersten Mal auf den Argentinier Juan Ignacio Londero. Auch als Favorit überlässt er nichts dem Zufall: "Ich habe Analytiker in meinem Team, die dafür verantwortlich sind mir Daten und Informationen gegen jeden kommenden Gegner zu liefern".

Als Jüngster der Big Three hat Djokovic die Grand Slams besonders im Visier. Dem 16-fachen Major-Sieger fehlen nur zwei Titel auf Nadal und vier auf Federer. "Mein Tennisleben dreht sich um die Grand Slams. Sie zählen einfach am meisten in der Geschichte des Sports und motivieren mich auch."

Stan Wawrinka kam ebenfalls in vier Sätzen weiter. Er besiegte den erst 18-jährigen Italiener Jannick Sinner, dem eine große Zukunft prophezeit wird, 6:3, 7:6 (4), 4:6, 6:3.

Cincinnati-Champion Daniil Medwedew benötigte 85 Minuten gegen den Inder Prajnesh Gunneswaran. Unbeeindruckt von der stark gestiegenen Erwartungshaltung brauste der gerade erst in die Top Five aufgestiegene Russe mit 6:4, 6:1, 6:2 in die zweite Runde. "Bis jetzt war ich noch nicht einmal in einem Grand-Slam-Viertelfinale", hatte Medwedew vor dem Turnier gemeint. Doch drei Finale en suite in Washington, Montreal und Cincinnati (Letzteres gewann er) haben ihm Vorschusslorbeeren eingebracht.

Aufschlaggigant Reilly Opelka hat Fabio Fognini auf dem Gewissen.
Foto: Lai/USA TODAY Sports

Ausgeschieden ist hingegen der als Nummer 11 gesetzte Italiener Fabio Fognini, der dem Aufschlaggiganten Reilly Opelka aus den USA (26 Asse, 2,11 Meter groß) in vier Sätzen unterlag.

French-Open-Siegerin Ashleigh Barty setzte sich gegen die Kasachin Sarina Dijas erst nach 1:42 Stunden und einem schwachen ersten Satz mit 1:6, 6:3, 6:2 durch. Die Vorjahresachtelfinalistin hat sich dieses Jahr mit einem Viertelfinale bei den Australian Open, dem Titel in Roland Garros und dem Achtelfinale in Wimbledon zwischenzeitlich bis auf Platz eins im WTA-Ranking gespielt. Sie hat auch ausgezeichnete Chancen, die Japanerin Naomi Osaka wieder an der Spitze abzulösen.

Zu den Überraschungen des ersten Tages zählte der Sieg der ungesetzten Französin Kristina "Kiki" Mladenovic. Die Freundin von Dominic Thiem besiegte die als Nummer 14 gesetzte Deutsche Angelique Kerber nach ungewöhnlichen 2:24 Stunden mit 7:5, 0:6, 6:4. (APA, 27.8.2019)