Es war kurz vor der Jahrtausendwende, als Schauspieler Manuel Rubey und zwei seiner besten Freunde gerade den Zivildienst absolviert hatten und "fest entschlossen waren, nach Wien zu ziehen". Deshalb lasen sie regelmäßig diverse Immobilienzeitschriften. "Eines Tages schauten wir uns eine Wohnung im neunten Bezirk an", erinnert sich der Schauspieler und Kabarettist, der sich gerade intensiv auf sein erstes eigenes Kabarettprogramm "Goldfisch" vorbereitet (Termine ab Dezember).

Foto: Peter Draxl

Die Wohnung passte ihnen zwar nicht, "aber der Makler war eine sehr auffällige Figur. Er fuhr einen alten Mazda, der in den Kurven beinahe auseinanderfiel, und sein rechtes Augenlid verdeckte beinahe den ganzen Augapfel, sodass er den Kopf immer leicht gen Himmel wandte, wenn er mit uns sprach."

Ihm sei wohl klar gewesen, dass mit den drei jungen Freunden nicht viel zu verdienen war, so Rubey. "Dennoch nahm er es persönlich, uns eine Wohnung zu organisieren. Bis heute frage ich mich, wie wir zu der Ehre gekommen sind. Er kannte schließlich unsere Preisvorstellungen."

Dennoch holte "Herr Bogdan" einmal die Woche die drei Freunde ab "und fuhr uns zu einem neuen Objekt, das er dann im Stile eines Marktschreiers anpries". Nach bestimmt zehn solchen Besichtigungen schlug man dann zu.

Es wurde eine Wohnung in der Mollardgasse. "Die lag für uns perfekt, weil das Café Rüdigerhof in der Nähe war, und dort saßen meine Helden Josef Hader und Stermann und Grissemann regelmäßig zum Schreiben", so Rubey. Die Wohnung in einem 60er-Jahre-Bau war "eigentlich komplett charmebefreit", aber die Aufteilung der Zimmer hatte gepasst – "und die ersten Vorlesungen nahten, also hatten wir Handlungsbedarf". Es waren "wunderbare Jahre, wenngleich wir uns gegen Ende etwas in die Haare kriegten", erinnert sich der Schauspieler. "Aus meiner Wahrnehmung gesehen, war es so, dass ich ihnen nur hinterherputzte." (mapu, 27.8.2019)