"Erster!" Das rufen Mobilfunker gerne bei einer neuen Technologie. Derzeit ist das 5G. Kaum eine Woche vergeht, wo nicht irgendein Meilenstein vermeldet wird. Diesmal matchen sich A1 und "3". Der eine gibt das erste 8k-Videostreaming bekannt, der andere den Start des Netzes in einer weiteren Stadt. Doch die breite Masse der Kunden hat davon noch nichts.

A1 will beim Forum Alpbach erstmals 8k-Videostreaming via 5G demonstrieren.
Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Videostreaming in Alpbach

Beim Forum Alpbach hat A1 einen Raum eingerichtet, in dem 8k-Videos über ein 5G-Netz gestreamt werden. Warum dafür das neue Mobilfunknetz notwendig ist, rechnet das Unternehmen in einem Beispiel vor: ein Hollywood-Blockbuster in 8k-Qualität kommt auf ein Datenvolumen von insgesamt über 100 GB. 5G soll einmal Datenübertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s ermöglichen.

Für die Demonstration, die am Mittwoch stattfinden soll, hat A1 in dem Tiroler Ort vier Outdoor-Sendeanlagen mit 5G-Antennen nachgerüstet sowie eine Indoor-Anlage installiert. Im Gebäude sind damit mit 5G-Endgeräten bis zu 1,2 Gbit/s möglich.

Jan Trionow, CEO von "3", und Hedi Wechner, Bürgermeisterin von Wörgl
Foto: "3"

Pilotnetz in Wörgl

Mobilfunker "3" wiederum hat mit Wörgl in Tirol die erste Stadt vollständig mit 5G ausgestattet. So heißt es jedenfalls in einer Aussendung. Das Netz können wie auch bei den Netzen in Linz und der Kärntner Gemeinde Pörtschach nur ausgewählte Kunden nutzen.

Warum Wörgl? "Als Wirtschafts- und Handelszentrum des Tiroler Unterlands" sei der Ort "eine der dynamischsten und am stärksten wachsenden Gemeinden Westösterreichs – mit starken Zuwächsen in den Bereichen Handel, Gewerbe und Industrie. Zugleich ist Wörgl mit zehn Bildungseinrichtungen eine wichtige Schulstadt für die Region." "Während die anderen Anbieter seit bald einem halben Jahr ihre 5G Pläne intensiv bewerben, setzen wir lieber Taten", stichelt CEO Jan Trionow gegen die Mittbewerber. A1 hat noch kein eigenes Netz gestartet.

5G-ready-Tarife

Die Mobilfunker machen mit diesen Aktionen für ihre 5G-Netze und -Anwendungen Werbung. Teilweise auch mit fragwürdigen Angeboten. So gibt es auch bereits "5G-ready-Tarife" – die Kunden zahlen dafür, dass sie in Zukunft 5G-Netze nutzen können. Aber die breite Masse hat davon noch nichts, denn der kommerzielle Start von 5G erfolgt erst 2020. (br, 27.8.2019)