Die Pilze für die industrielle Herstellung von Nahrungsmitteln kommen aus sogenannten vertikalen Indoor-Farmen.

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Während die Debatte über den Preis von Fleisch, unseren Fleischkonsum und die Auswirkungen industrieller Fleischproduktion auf das Erdklima bereits in der Tagespolitik angekommen ist, wird emsig an Fleischersatzprodukten gearbeitet. In Supermarktregalen tauchen immer mehr Filets, Würstchen und Schnitzel auf, die auf rein pflanzliche Proteinquellen setzen. Waren es am Anfang vor allem sojabasierte Produkte, werden inzwischen umweltfreundlichere Alternativen bevorzugt. Neben Erbsenprotein sind es derzeit vor allem Pilze, die als zukunftsträchtige, gesunde Proteinquelle gelten.

Bereits Anfang der Nullerjahre registriere ein britisches Unternehmen das Patent für ein industriell hergestelltes Nahrungsmittel auf Pilzbasis: Quorn sollte Tofu und Co Konkurrenz machen. Inzwischen gibt es zahlreiche Unternehmen und Start-ups, die auf Pilze beziehungsweise ihr unterirdisches Wurzelwerk, das Myzel, setzen. Das Berliner Start-up Mushlabs wirbt mit dem Slogan "Superfood from our roots" für seine protein-, ballaststoff- und mikronährstoffreichen Produkte. Hergestellt wird das "Superfood" durch Fermentation und soll "besser für die Gesundheit und besser für den Planeten" sein.

Die Pilze für die industrielle Herstellung kommen aus sogenannten vertikalen Indoor-Farmen. In dieser kontrollierten Umgebung wird weniger Wasser verbraucht, und damit soll das Pilzprotein vergleichsweise geringere Umweltauswirkungen haben, als es bei tierischen und sogar pflanzlichen Proteinquellen der Fall ist. (red, 30.8.2019)