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In Mississippi sorgten Wahlmaschinen für Ärger bei den republikanischen Primaries für die Gouverneurswahl.

Foto: Reuters

Die Absicherung von Wahlen ist in den USA angesichts verdächtiger Vorgänge rund um die Präsidentschaftswahl 2016 und das anstehende Wahljahr 2020 ein zunehmend brennendes Thema. Berichte aus Mississippi über schwerwiegende Probleme mit Wahlmaschinen dürften die Dringlichkeitsstufe weiter erhöhen.

In dem südlichen Bundesstaat wird heuer ein neuer Gouverneur gewählt. Zur Urne gerufen wird am 5. November. Vor kurzem mussten sich Anhänger der Republikaner in den Vorwahlen für ihren bevorzugten Kandidaten entscheiden, der dann gegen den Demokraten Jim Hood antreten wird. Durchsetzen konnte sich in der Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Bill Waller schließlich der schon im Vorfeld favorisierte Vize-Gouverneur Tate Reeves mit 54 zu 46 Prozent der Stimmen. Allerdings war er laut verschiedenen Berichten auch der bevorzugte Kandidat mancher Wahlautomaten, schreibt der Clarion Ledger.

Maschine registriert Klick bei falschem Kandidaten

Zumindest in drei Sprengeln wurde von Unregelmäßigkeiten berichtet. Konkret soll es auf den Touchschreen-Wahlmaschinen nicht möglich gewesen sein, seine Stimme für Bill Waller abzugeben. Beim Versuch, das entsprechende Feld anzutippen, wurde trotzdem die Box für Tate Reeves selektiert. Das Problem wurde von mehreren Wählern auch per Video dokumentiert.

Es handelt sich um Abstimmungscomputer des Modells TSX des Herstellers Election Systems. Der Fehler soll allerdings nicht auf allen Maschinen des gleichen Typs auftreten. Wie viele Stimmabgaben auf den defekten Geräten ausgeführt wurden und wie viele davon unabsichtlich an Reeves gingen, ist nicht bekannt. Von einem Fall weiß man, dass 19 Stimmabgaben abgewickelt wurden, ehe Vertreter der Wahlbehörden die Maschine aus dem Verkehr zogen.

Als Homer Simpson Obama wählen wollte

Die aufgenommene Szene erinnert an eine Szene aus der Kultserie Die Simpsons. In dieser versucht Homer Simpson während der Präsidentschaftswahl 2008 auf einer Wahlmaschine für Barack Obama abzustimmen. Der Automat weigert sich aber beharrlich, die Stimme für den Demokraten zu akzeptieren und schanzt sie stattdessen dem Republikaner John McCain zu.

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Unklar ist auch noch, wie das Problem entstanden ist. Wenige Tage vor der Wahl seien die Wahlmaschinen noch überprüft worden und hätten ordnungsgemäß funktioniert, heißt es von Offiziellen aus dem Bezirk Lafayette. Sie vermuten, dass es dazwischen zu unsachgemäßer Handhabe der Geräte gekommen sei, weswegen die Kalibrierung des Touchscreens zurückgesetzt wurde. (gpi, 28.8.2019)