Bryce Walker (Justin Prentice) und Chlöe Rice (Anne Winters) in der dritten Staffel der Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht"

Foto: Netflix

Provoziert, liebe Macher der dritten Staffel der Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht", habt ihr. Nur ob ich und die halbe Twitter-Community mit der Ausführung einverstanden sind? Die Antwort ist ein kollektives "Hm".

Staffel drei bleibt problematisch

Soll übersetzt bedeuten: Dass ich plötzlich Sympathie für einen Vergewaltiger entwickeln musste, dass ich die neue Erzählerin auf den Tod nicht ausstehen kann, dass die Bösen am Ende einfach sterben, dass der Mord in meinen Augen keinen Sinn ergibt (ebenso wenig wie das Motiv des Mörders), dass kontroverse Themen zwar angesprochen, aber eben wie schon in den ersten Staffeln auf problematische Weise dargestellt werden, und dass die Zeitsprünge kaum nachvollziehbar wirken ... Ja, das alles bringt mich etwas auf die Palme.

Nachvollziehbar – aber auch nicht

Wie schon in den Staffeln zuvor hat Serienmacher Brian Yorkey es auch hier geschafft, schwierige Themen aufzugreifen. Und wie üblich lässt er wieder ein größtenteils verwirrtes Publikum zurück, das zwar die Intention hinter der Darstellung erkennt, nicht aber, warum der Sachverhalt so präsentiert werden musste, wie er es wurde.

Fazit: der versuchte Genre-Wechsel vom Teeniedrama zum Krimi – von mir aus. Die Ausführung bleibt aber auch nach reiflicher Überlegung immer noch ein unstimmiges "Hm". Beinahe so unstimmig wie das Staffelfinale selbst. (Stefanie Weissacher, 29.8.2019)