Die österreichischen Organisatoren der globalen Schüler- und Studenten-Bewegung Fridays for Future (kurz "FFF") wünschen sich von den österreichischen Medien "Engagement" für ihre Anliegen. Im Bild: Eine FFF-Demo in Dresden.

Foto: APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

Die österreichischen Organisatoren der globalen Schüler- und Studenten-Bewegung Fridays for Future (kurz "FFF") wünschen sich von den österreichischen Medien "Engagement" für ihre Anliegen. In einem offenen Brief an die Medien verbitten sie sich aus ihrer Sicht verharmlosende Bezeichnungen wie "Klimawandel".

Die Medien müssten die Menschen informieren, dass es eine "sofortige Kehrtwende" brauche, die Berichterstattung müsse mutiger und präsenter werden, denn in "diesen Tagen verlangt unser kollektives Überleben nichts Geringeres."

"Gemeinsam stark gegen die Klimakrise" – die globale Schüler- und Studenten-Bewegung Fridays for Future (kurz "FFF") ist für ihren Umwelt-Einsatz bekannt. Doch anstatt, wie gewohnt, ihren Unmut über die momentane Klima-Situation auf den Straßen in Form von Protesten kund zu tun, richtet sich die Organisation nun in einem offenen Brief an Österreichs Journalistinnen und Journalisten.

Die "vierte Gewalt im Staat" soll "Haltung zeigen"

Die Organisatoren appellieren an die Medien, ihre Verantwortung "verstärkt wahrzunehmen". Das Thema Klima sei zwar präsenter im öffentlichen Diskurs, ihnen aber noch nicht präsent genug.

"Sprechen wir die Dinge aus, wie sie sind", verlangen die Autoren des offenen Briefes von den Medien. Journalisten sollten ihrer Meinung nach einen "existenzbedrohenden Konflikt darstellen" und der Leserschaft auch sprachlich verdeutlichen, wie ernst die Lage ist.

An "Guardian" und "New York Times" orientieren

Sie fordern "sachgerechte Information" der Öffentlichkeit und der politischen Entscheidungsträger. Berichterstattung dürfe nicht verzerrt sein, und die "Pro-Kontra Berichterstattung einer wissenschaftlich eindeutigen Sachlage" müsse beendet werden. Die Autoren des Appells empfehlen Orientierung an Zeitungen wie der New York Times, dem Guardian, oder der Washington Post.

Die Berichterstattung möge sich nicht allein auf Tragödien, Krisen und Notfälle konzentrieren. Das vermittle "Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht oder Gleichgültigkeit." Die Autoren des offenen Briefs wünschen sich Texte, die "kollektive Handlungsmacht" vermitteln Lösungen aufzeigen.

"Die Krise geht uns alle an!", betiteln die Organisatoren von Fridays for Future ihre Forderung, die Klimakrise nicht alleine in Politik-Ressorts zu behandeln. Sie empfehlen internationale Vernetzung für Faktenchecks wie die Medieninitiative "Covering Climate Now".

Die Medien mögen Klima-Themen "zu lokalen News" machen und den Menschen vermitteln, wie diese Themen sie betreffen. (west, 30.8.2019)