Die neue Frankfurter-"Tatort"-Folge "Falscher Hase" in der ARD mit Wolfram Koch als Ermittler Paul Brix und Margarita Broich in der Rolle der Anna Janneke.

Foto: ARD HR/Bettina Müller

Wissen Sie, wie man einen richtig saftigen falschen Hasen zubereitet? Nein? Buttermilch und Gelatine müssen jedenfalls rein ins Faschierte, verrät Biggi (großartig spießig: Katharina Marie Schubert) im "Tatort" aus Frankfurt (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD). Sie will nichts mehr, als dass es ihrem Mann Hajo (Peter Trabner) gutgeht, Liebe geht ja (auch) durch den Magen.

Weil Biggi Konflikte generell nicht so gern mag, nimmt sie einiges in Kauf, um sie zu vermeiden. Ein recht clever geplanter Versicherungsbetrug geht in die Hose, wird ein Fall für die Mordkommission und somit für die Ermittler Paul Brix (Wolfram Koch) und Anna Janneke (Margarita Broich). Nicht nur Biggi schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Auch anderen – vom Kleinganoven, der auch einen Big Deal landen will, bis zu größeren Fischen – werden Missverständnisse zum Verhängnis.

Die Autoren Emily Atef (sie führte auch Regie) und Lars Hubrich haben sich wunderbar skurrile Verstrickungen ausgedacht, die sich wie ein roter Faden durch diesen Fall ziehen. Selbstgestrickte Wolljackerln und Hauben inklusive. In diesem "Tatort" ist es nämlich so frostig, wie man es sonst nur aus Schwedenkrimis kennt.

Immer kälter wird es einem auch ums Herz, wenn man sieht, wie sich die Schlinge um Biggi immer fester zuzieht. Weil: Im Grunde ist sie ja eine Gute, die nur das Beste für ihre Mitmenschen will. Nur manchmal läuft es eben nicht so rund im Leben. Da hilft selbst das beste Bauchgefühl nicht. Und auch kein Toast Hawaii und kein Käsespießchen. (Astrid Ebenführer, 1.9.2019)