Bild nicht mehr verfügbar.

Angela Merkel betonte ihre Bereitschaft, beim Schutz des Amazonasgebiets mit Brasilien zusammenarbeiten zu wollen.

Foto: AP Photo/Michael Sohn

Seit Wochen wüten in Brasilien außer Kontrolle geratene Waldbrände.

Foto: APA/AFP/LULA SAMPAIO

Berlin/Brasilia – Inmitten des Streits über die Rolle Brasiliens bei den schweren Bränden im Amazonas-Regenwald hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Sie betonte dabei ihre Bereitschaft, beim Schutz des Amazonasgebiets mit Brasilien zusammenzuarbeiten. Wie ein Regierungssprecher am Freitagabend in Berlin mitteilte, ging es bei dem Telefonat auch um die derzeitigen Brände im Amazonasgebiet und die Lage in Venezuela. Weitere Angaben zu dem Gespräch machte er nicht.

Es habe ein produktives Gespräch über die Brände gegeben, twitterte Bolsonaro am Freitag. Merkel habe dabei bestätigt, dass Brasilien über seinen Regenwald die Hoheit habe. Bolsonaro hatte zuvor Kritik der deutschen Bundesregierung an seiner Umweltpolitik zurückgewiesen und Deutschland aufgefordert, seine eigenen Wälder wieder aufzuforsten.

Vorwürfe an europäische Staaten

Der rechtsextreme Staatschef verbat sich Ratschläge nicht nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa. Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die verheerenden Brände als internationale Krise bezeichnet hatte, hatte er Kolonialgehabe vorgeworfen.

Bolsonaro hat seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn eine Reihe von Maßnahmen veranlasst, die das Vordringen der in Brasilien sehr mächtigen Agrarwirtschaft in das wald- und artenreiche Amazonasgebiet erlauben.

Außerdem weist Bolsonaros Regierung Warnungen vor dem menschengemachten Klimawandel zurück. Brasilien spielt wegen seiner riesigen Waldgebiete eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung. (APA, red, 31.8.2019)