Die Osttribüne der Austria macht nicht nur mit gelungenen Choreografien auf sich aufmerksam.

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

Wien – Rund um das Wiener Derby zwischen Rapid und der Austria ist es in der Generali-Arena in Wien-Favoriten am Sonntag zu Auseinandersetzungen rivalisierender Anhänger gekommen. Dabei wurden fünf Personen festgenommen und 41 Anzeigen ausgestellt. Dazu kamen zwei Organmandate, berichtete die Polizei am Montag. Drei Beamte wurden verletzt.

Der Zustrom der Fans zum Austria-Stadion verlief noch ohne Zwischenfälle. Nach den Kalamitäten beim Derby im Dezember inklusive vorübergehender Sperre der Südosttangente (A23) und Polizeikessel mussten die Rapid-Fans beim Anmarsch eine neue Route nehmen. Sie wurden dabei mittels Blockabfertigung über den Absbergsteg geführt, was laut Polizei einwandfrei funktionierte und auch von den Fans akzeptiert wurde.

Auseinandersetzung unter fünf Austria-Anhängern

Während des Spiels kam es in der 30. Spielminute zu einer Auseinandersetzung unter fünf Austria-Anhängern, wobei zwei Personen leicht verletzt und fünf Anzeigen ausgestellt wurden. Laut Polizei versuchten nach dem Spiel zunächst Austria-Fans, auf das Spielfeld zu gelangen, was verhindert wurde.

Zehn bis 20 Rapid-Fans hätten wiederum versucht, aus dem Gästesektor in einen angrenzenden Bereich zu gelangen. Zwei Männer erreichten den VIP-Bereich, wo sie mit Anhängern der Austria aneinandergerieten. Die beiden Personen, laut Polizei Rapid-Fans, wurden wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen.

Geschmacklose Banner auf der Osttribüne

In diesem Zusammenhang erstattete auch die Austria Anzeige, teilte der Klub am Montag mit. Zudem werde Videomaterial gesammelt und von der Polizei ausgewertet. Auch das Präsentieren unangemessener Banner wolle man "bis ins letzte Detail" aufklären.

Auf der Osttribüne der Austria wurde ein Banner mit der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderficker! In Wien, Hütteldorf und überall" präsentiert. Die Austria will nun laut Aussendung folgende Fragen klären: "Wie konnte der Banner ins Stadion kommen? Wer ist dafür verantwortlich?" Die Abnahme des Banners sei ehestmöglich angeordnet und auch umgesetzt worden.

Die Vorgeschichte: Die Ultras von Rapid Wien hatten kurz vor dem Derby in einem offenen Brief über einen Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch an Jugendlichen in der grünen Fanzsene berichtet. (APA, red, 2.9.2019)