Die zweite Folge von "Inside Borussia Dortmund" auf Amazon Prime: Der Beginn ist der Anfang vom Ende.

Foto: Amazon Prime-Trailer / YouTube

Der Beginn ist der Anfang vom Ende. Die zweite Folge von "Inside Borussia Dortmund" startet, no na, mit einem Fußballspiel. Und zwar mit dem Sündenfall der Dortmund-Saison 2018/19: Der meist nur BVB genannte Klub verspielt im Februar als damals noch überlegener Tabellenführer eine 3:0-Führung gegen Hoffenheim. Es ist der Beginn einer Schwächephase, die Dortmund den Meistertitel kostet. Diesem Scheitern auf Raten kann man nun in vier Folgen auf Amazon Prime zusehen. Das mag Fans des Erzrivalen Schalke 04 vielleicht eine genüssliche Schadenfreude bescheren, emotionalisiert ansonsten aber kaum.

Offizieller Trailer zu "Inside Borussia Dortmund".
Prime Video DE

Berechenbares Pflichtprogramm

Die Doku liefert zwar Aufnahmen aus Meetingräumen und Umkleidekabinen – wirkliche Einsicht bekommt man aber nicht, die spannendsten Episoden werden maximal nacherzählt. Hier wäre Dabeisein alles gewesen. Drin ist dagegen das, was der Klub wohl drin haben wollte. Also das berechenbare Pflichtprogramm: Ruhrpottromantik, Archivbilder von Hochs und Tiefs der Vereinsgeschichte, der Star der Mannschaft bei der Reha, Lobeshymnen auf Trainer, Spieler, Berater, einfach auf alles und jeden in Schwarz-Gelb. "Echte Liebe" – das BVB-Motto.

Den Mehrwert liefert der oberste deutsche Fußballfilmemacher Aljoscha Pause in kleinen Szenen. Es amüsiert, wie Trainer Lucien Favre seinem Spieler Mo Dahoud im Tanzlehrer-Stil Körperpositionierung erklärt oder wie die Legionäre Axel Witsel und Paco Alcácer beim Deutschunterricht mit Engelsblicken erklären, "ein bisschen" Vokabeln gelernt zu haben. (Martin Schauhuber, 3.9.2019)