Im Mai vereinigten sich T-Mobile und UPC zu Magenta Telekom.

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Es war die größte Verschmelzung am österreichischen Mobilfunkmarkt seit der Übernahme von Orange durch "3". Im Mai vereinte T-Mobile Österreich seine Marke und die zugekaufte UPC unter dem neuen Branding Magenta – und lockte sogleich mit Einführungstarifen, die mit "doppelter Geschwindigkeit" (sprich: Bandbreite) warben.

Die Einführungsphase lief Mitte Juli aus, und Magenta hat Ernst gemacht. Die Bandbreiten der angebotenen Tarife wurden halbiert, der Preis blieb gleich. Zum Beispiel: "Internet 250" mit 250 Mbit/s im Downstream und 50 Mbit/s im Upstream bot man für 39,99 Euro im Monat an. Für diesen Betrag gibt es nun nur noch "Internet Fiber 125" mit 125/25 Mbit/s.

Vergleich mit UPC-Tarifen

Ein gleichwertiges Paket, "Internet Fiber 250", schlägt nun mit 49,99 Euro zu Buche. Bei gleicher Bandbreite wurde das Megabit je nach Tarif um 25 bis 100 Prozent teurer. Doch wie schlagen sich die aktuellen Tarife im aktuellen Vergleich mit den Angeboten der UPC vor der Umstellung?

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als handle es sich auch hier um eine deutliche Erhöhung. Immerhin kostet "Internet Fiber 75" mit 34,99 Euro fünf Euro mehr als sein UPC-Pendant "Speed 75". Gleiches gilt für "Internet Fiber 125" und "Speed 125". Und die Downstream-Bandbreite von "Speed 300" für 44,90 Euro war zudem höher als jene von "Internet Fiber 250" um 49,99 Euro. Einzig der Einstiegstarif "Internet Fiber 30" kostet mit 24,99 Euro beinahe gleich viel wie "Speed 30" (24,90 Euro).

Die alten UPC-Preise, die Magenta-Einführungstarife und die aktuellen Magenta-Pakete für Festnetzinternet in der Übersicht.
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Höherer Preis, aber schnellerer Upload

Das ist ärgerlich für all jene, denen es vor allem auf die Downloadgeschwindigkeit ankommt. Allerdings wurden mit der Umstellung die Upstream-Bandbreiten deutlich angehoben. Rechnet man die Preise je Megabit (Downstream plus Upstream) um, so ist der 30-Mbit-Tarif selbst nach Ende der Einführungsaktion günstiger als zuvor bei der UPC – und zwar um etwa sechs Cent oder 8,1 Prozent pro Megabit/s.

Die anderen direkt vergleichbaren Tarife wurden teurer. Internet Fiber 75 kostet rund 3 Cent mehr je Megabit (plus 7,5 Prozent), Internet Fiber 125 bringt Mehrkosten von 1,3 Cent (plus 5,1 Prozent). Die Erhöhung fällt aber niedriger aus, als die Anhebung des Monatstarifes suggeriert. Ob eine Verteuerung in Zeiten, in denen die Bandbreite seit Jahren stets billiger wird, angemessen ist, steht freilich auf einem anderen Blatt.

Eine Verteuerung gab es auch bei der Servicepauschale. Verlangte UPC noch 15 Euro (1,25 Euro pro Monat anteilsmäßig) jährlich als Entgelt für Unterstützungsleistungen, sind es bei Magenta 24,99 Euro (2,08 Euro monatlich).

Lockangebot

Zu beachten ist natürlich, dass auch die aktuellen Tarife Nutzer dazu bewegen sollen, nicht nur ihren Festnetz-Internettarif bei Magenta zu buchen, sondern idealerweise auch ihr Handypaket, um für beide Vergünstigungen zu erhalten. Diese Strategie fährt auch "3" seit dem Abschluss der Übernahme der Tele 2 Österreich. (gpi, 9.9.2019)

Update, 10.09., 11:00 Uhr: Hinweis auf Erhöhung der Servicepauschale ergänzt.