In der oberösterreichischen Landesregierung ist ein FPÖler für "Sicherheit" zuständig. Dieser Wolfgang Klinger, Transport- und Bauunternehmer, Gastwirt und Bürgermeister von Gaspoltshofen, hat der "Krone" ein Interview gegeben. Er hat etwas gegen "Mischkulturen". Denn "diese Mischkulturen haben auf der Welt bewiesen, dass sie nicht vorteilhaft sind".

Also, die Beweisführung ist da nicht ganz eindeutig. Ein Mischkulturstaat wie Österreich-Ungarn ist untergegangen. Der Vielvölkerstaat UdSSR ja auch. Der Vielvölkerstaat USA ist so-so. Also bitte. Aber andererseits ist das eindeutig nicht gemischtkulturelle "Dritte Reich" mit dem größtmöglichen Crash zugrunde gegangen.

In Oberösterreich selbst hat man auch seine historischen Erfahrungen mit Mischkulturen. Die Habsburgische Gegenreformation hat blutig und mit Zwangsumsiedlungen dafür gesorgt, dass die protestantisch-katholische Mischkultur schön katholisch blieb.

Wolfgang Klinger, Unternehmer, Gastwirt und Bürgermeister.
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Aber in Wirklichkeit sollte man sich die Mühe sparen, mit FPÖlern über "Mischkultur" zu diskutieren. Der Vorgänger von Klinger als Sicherheitslandesrat, Elmar Pogorschek, musste zurücktreten, weil er vor deutschen AfD-Rechtsextremen seine Säuberungsfantasien auslebte.

Bewiesen auf der Welt ist nur eines: Solche FPÖler mit verantwortungsvollen Positionen zu betrauen ist nicht vorteilhaft. (Hans Rauscher, 2.9.2019)