Weggefährten: Marcel Hirscher und Felix Neureuther.

Foto: APA/AAPA/HANS KLAUS TECHT

Garmisch-Partenkirchen – Felix Neureuther sieht mit dem möglichen Abtritt von Marcel Hirscher "einen ganz Großen des Sports" von der Bühne des alpinen Skiweltcups abtreten. "Ich habe bis zuletzt gehofft, dass der Marcel weitermacht", sagte Neureuther dem "Spiegel". "Mich überrascht das, ich hätte damit nicht gerechnet. In jedem Fall extrem bitter."

Der 35-jährige Deutsche hatte selbst im März sein Karriereende verkündet. Mit Hirscher verbindet den ehemaligen Technikspezialisten eine langjährige Freundschaft. "Er ist bei allem immer bis zum Anschlag gegangen, ihn hat immer das Streben nach Perfektion getrieben", meinte Neureuther, der im Winter zum zweiten Mal Vater wird. Auch für ihn hätten sich die Prioritäten durch die Familie verschoben.

"Bei ihm gab's nur 150 Prozent oder gar nix"

Dass Hirscher die Konkurrenz auch mit weniger Aufwand fürchten müsse, glaubt Neureuther nicht. "Der Marcel könnte das Programm auch runterfahren und würde den Weltcup auch mit weniger Aufwand dominieren", betonte der Bayer. "Aber das war nicht sein Anspruch. Bei ihm gab's nur 150 Prozent oder gar nix."

Hirscher gibt am Mittwochabend seine Zukunftspläne bekannt. Der 30-Jährige lud unter dem Titel "Rückblick, Einblick, Ausblick" zu einer Pressekonferenz. Zuletzt haben sich Gerüchte verdichtet, dass der achtfache Gesamtweltcupsieger dabei das Ende seiner Karriere bekanntgeben wird. (APA, 3.9.2019)