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Der Hurrikan "Dorian" zählt zu den schwersten Wirbelstürmen, die je über den nördlichen Karibikraum hinweg gezogen sind. Am 1. September erreichte das Unwetter die höchste Kategorie 5 und traf auf die Bahamas östlich von Florida. Zu diesem Zeitpunkt konnten Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde gemessen werden.

Foto: Reuters/NOAA/National Weather Service

Nach bisherigem Wissensstand handelt es sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Das Ausmaß der Schäden auf der Inselgruppe war bis Dienstagfrüh noch nicht abschätzbar, von mindestens fünf Toten wird berichtet.

Im Bild: Schon gestern machte sich "Dorian" in Fort Lauderdale in Florida bemerkbar.

Foto: APA/AFP/EVA MARIE UZCATEGUI

Mittlerweile hat "Dorian" nach Angaben des US-Hurrikanzentrums die Inselgruppe verlassen und bewegt sich äußerst langsam Richtung Norden fort. Aktuell habe sich der Sturm direkt nördlich der Insel Grand Bahama festgesetzt, so Mitarbeiter des National Hurricane Center der NOAA.

Grafik: NOAA

Obwohl der Hurrikan etwas an Kraft verloren hat und auf die Kategorie 3 der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala herabgestuft wurde, sei er nicht zuletzt wegen der Windgeschwindigkeiten von immer noch bis zu 195 Kilometern auch in den nächsten Tagen äußerst gefährlich.

Im Bild: Satellitenaufnahmen von "Dorians" Vernichtungsweg über die Abaco-Inseln der Bahamas.

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Um mehr über das Innenleben eines solchen Monsters wie "Dorian" herauszufinden, fliegen Piloten der US Air Force im Auftrag der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) regelmäßige Erkundungsflüge in den gewaltigen Wirbelsturm. Einer dieser waghalsigen "Hurricane Hunters" durchquerte am vergangenen Sonntag, also während der heftigsten Sturmphase, das Auge des Wirbels.

Foto: NOAA

Garrett Black, Meteorologe und Mitglied des 53. Wetter-Aufklärungsschwadrons der US Air Force brachte von diesem Flug beeindruckende Bilder mit. Auf einem Video ist die dramatische Reise durch das Zentrum von "Dorian" nachzuverfolgen. Die bedrohlich wirkenden vertikalen Wolkenbänke auf diesen Aufnahmen kennen die Wissenschafter als den "Stadion Effekt", benannt nach dem Sportstadion-ähnlichen Aussehen des Hurrikan-Auges, der nur besonders heftigen Wirbelstürmen auftritt.

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Das Phänomen wird von rasant aufsteigender Luft erzeugt, die am inneren Rand in den Sturm gewirbelt und aus dem Kernbereich gesaugt wird. Dadurch öffnet sich das Auge nach oben hin immer weiter. Hurrikanexperten der NOAA gehen davon aus, dass sich der Wirbelsturm vorerst kaum von der Stelle bewegen wird. Erst Dienstag Abend (Ortszeit) könnten seine Ausläufer die Küsten Floridas erreichen, um dann bis Donnerstag die Küsten Georgias und North Carolinas zu streifen. (tberg, 3.9.2019)

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