Rund 1,3 Kilometer betrug die Distanz über den "Solent" genannten Arm des Ärmelkanals.

Foto: Gravity Industries

Der Name Franky Zapata dürfte mittlerweile einigen Leuten ein Begriff sein. Es handelt sich nämlich um jenen Franzosen, der mit seinem "Flyboard" vor einigen Wochen im zweiten Anlauf erfolgreich den Ärmelkanal überqueren konnte. Er ist allerdings nicht der einzige Erfinder, der an der Realisierung eines "Jetpacks" arbeitet.

Auch der Brite Richard Browning bastelt an einem Ein-Mann-Flugsystem. Mit diesem hat er nun für sich einen neuen Meilenstein aufgestellt und einen Brief vom britischen Festland zur Isle of Wight im Ärmelkanal überbracht.

Gravity Industries

90 km/h Spitzengeschwindigkeit erreicht

Die Distanz, die Zapata mit dem Flyboard bewältigen konnte, schafft der "Raketenanzug" von Browning noch nicht. Aber immerhin legte er erfolgreich 1,3 Kilometer über großteils offenes Meer zurück. 1.000 PS schafft seine Erfindung laut BBC. Bei seinem Flug erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 90 km/h. Während Zapatas Flyboard eine mit einem Treibstoffrucksack gekoppelte Plattform ist, befinden sich die Düsen bei Brownings Gerät direkt am Anzug.

Die Destination war nicht ganz zufällig gewählt. 1934 erprobte der aus Deutschland stammende Techniker Gerhard Zucker die Zustellung von Post per Rakete, ebenfalls auf die Isle of Wight. Der Versuch scheiterte jedoch, die Rakete gelangte vom Kurs ab und schlug am Festland ein. Der Erfinder wurde anschließend wieder nach Deutschland zurück geschickt. 1964 kam es zu zwei Todesfällen bei einer von ihm veranstalteten Raketenvorführung, was ein Verbot für private Raketenstarts in der BRD zur Folge hatte.

Das Flyboard bekommt mittlerweile Zuwendungen vom französischen Militär. Browning denkt bei seiner Erfindung allerdings an zivile Einsatzzwecke. Seine Firma Gravity Industries will Anzugmodelle produzieren, die künftig von Sportteams für Flugrennen verwendet werden sollen. (red, 04.09.2019)