Wohnungen im Wert von 5,66 Milliarden Euro wechselten im ersten Halbjahr 2019 den Besitzer.

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Der Wohnungsmarkt in Österreich ist im ersten Halbjahr 2019 erstmals nicht gewachsen, sondern unter das Niveau von 2017 zurückgegangen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Maklernetzwerks Remax hervor, für die Daten aus dem Grundbuch ausgewertet wurden.

Die Anzahl der Verkäufe ist demnach im ersten Halbjahr um fünf Prozent gesunken und lag bei exakt 24.865. Trotzdem sei im ersten Halbjahr noch immer die drittgrößte Wohnungshandelsmenge aller Zeiten verzeichnet worden, betont man bei Remax. Die Quadratmeterpreise haben wieder stärker angezogen, und zwar österreichweit um 6,8 Prozent.

Für die im ersten Halbjahr verkauften Wohnungen wurden insgesamt 5,66 Milliarden Euro gezahlt. Daraus ergibt sich: Die durchschnittliche österreichische Eigentumswohnung kam auf 207.183 Euro, der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag bei 3.267 Euro. Ein Viertel aller neu verbücherten Wohnungen kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2019 weniger als 128.659 Euro. Die teuersten 25 Prozent wiederum wechselten um mindestens 277.000 Euro die Eigentümer.

Weniger Wohnungen in Wien

Auch in Wien wurden im ersten Halbjahr weniger Wohnungen verkauft als im Vergleichszeitraum 2018. Die Anzahl der verkauften Wohnungen reduzierte sich um neun Prozent auf 7.083 Einheiten. Die meisten Wohnungen wurden – wenig überraschend – in Bezirken mit sehr hoher Bautätigkeit verkauft: in Favoriten (897), Donaustadt (696), Ottakring (509) und Floridsdorf (427).

236.641 Euro war im Durchschnitt eine im ersten Halbjahr 2019 neu verbücherte Wohnung in Wien wert, das waren um sieben Prozent mehr als 2018. Die durchschnittliche jährliche Wohnungspreissteigerung in Wien betrug in den letzten zehn Jahren 6,1 Prozent.

Am günstigsten waren Wohnungen heuer in Rudolfsheim-Fünfhaus (177.454 Euro) und Brigittenau (174.358 Euro). Der teuerste Bezirk bleibt der erste Bezirk, wo der Quadratmeterpreis im Durchschnitt bei über 10.000 Euro lag – die Kosten einer Durchschnittswohnung aber heuer wieder unter die Eine-Million-Grenze sanken (953.177 Euro).

Größere Wohnungen

In einer vor kurzem veröffentlichten Erhebung von Standort + Markt und Bulwiengesa über Neubauwohnungen in Wien hieß es, dass Neubauwohnungen weiter schrumpfen. In der österreichweiten Erhebung zum Wohnungsmarkt von Remax bemerkt man hingegen ein geringfügiges Wachstum von 66,3 auf 67,2 Quadratmeter. Das ist immerhin genug Platz für eine Waschmaschine und einen Trockner, heißt es dazu. (red, 4.9.2019)