In die dunkle, ruhige Kirche gehen, eine Kerze anzünden und kurz innehalten. Das ist ein tröstliches Ritual für viele, selbst diejenigen, die sich selbst nicht als religiös bezeichnen würden. Man kann die friedliche Atmosphäre in Kirchen schätzen, ohne ein regelmäßiger Kirchgänger oder gar praktizierender Gläubiger zu sein.

Kerze anzünden: Ein schönes Ritual?
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In schwierigen Situationen spricht man ein schnelles Stoßgebet, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein, man hat ein Kreuz oder ein anderes religiöses Symbol im Auto hängen, obwohl man vielleicht längst aus der Kirche ausgetreten ist, und man geht zu Weihnachten in die Christmette, einfach weil es einem ein gutes Gefühl gibt. Man spricht auf Beerdigungen, Taufen oder kirchlichen Hochzeiten das Vaterunser mit, verzichtet am Karfreitag wie selbstverständlich auf die Leberkässemmel und hat Weihwasser irgendwo in der Wohnung stehen, das einem die Oma einmal von einer Wallfahrt mitgebracht hat – warum auch nicht?

Welche Rituale finden sich in Ihrem Leben?

Es sind viele kleine und große Rituale, Angewohnheiten und Gesten, die den Weg in den Alltag finden, selbst bei denen, die sich niemals als gläubige Menschen bezeichnen würden. Welche sind das bei Ihnen? Und warum halten Sie daran fest? Was ziehen Sie aus ihnen? (aan, 16.9.2019)