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Ein halber Liter Fanta enthält in Österreich 51,5 Gramm Zucker

Foto: REUTERS

Nur weil Fanta, Sprite und Tonic Water europaweit gleich süß schmecken, heißt das noch lange nicht, dass gleich viel Zucker drin ist. Fanta enthält in Österreich mehr als doppelt soviel Zucker wie in Großbritannien, fand die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich in einem Test heraus. Aber: Je weniger Zucker, desto mehr künstliche Süßstoffe sind enthalten.

Die Konsumentenschützer kauften Fanta, Sprite und Tonic Water von Schweppes in Großbritannien, Norwegen, Belgien und Österreich ein und verglichen die jeweiligen Zuckerangaben und Inhaltsstoffe. Ein halber Liter Fanta in der Flasche enthält in Österreich 51,5 Gramm Zucker. Das sei etwas mehr als laut Weltgesundheitsorganisation täglich konsumiert werden sollte. Die gleiche Menge britisches Fanta kommt gerade einmal auf 23 Gramm Zucker. In britischem Tonic Water sind hingegen 45 Prozent weniger Zucker als in österreichischem.

Die Konsumentenschützer erklären die Unterschiede mit der Zuckersteuer für Softdrinks. In Großbritannien beträgt sie seit April 2018 je nach Zuckergehalt 21 bis 27 Cent pro Liter. Deswegen hätten Getränkehersteller offenbar ihre Rezeptur geändert und den Zuckergehalt gesenkt. Während sich die Steuer in Belgien nur auf einige Cent beläuft und der Lenkungseffekt bisher ausblieb, wurde die Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel in Norwegen 2018 um 83 Prozent erhöht. Der Absatz von zuckerhaltigen Getränken sei seither um elf Prozent gesunken. In Belgien und Großbritannien seien auch Light-Produkte besteuert, so die AK.

Mehr künstliche Süßstoffe

Bei Cola gibt es übrigens keine Unterschiede – Coca-Cola Classic enthalte in allen vier Ländern gleich viel Zucker: 53 Gramm pro halbem Liter. Bei klassischer Pepsi Cola sind es 54,5 Gramm. Dafür hätten die Anbieter hier zuckerfreie Alternativen im Sortiment.

Wermutstropfen bei der Sache: In zuckerreduzierten Getränken sind umso mehr künstliche Süßstoffe enthalten. Bei moderatem Konsum seien etwa Acesulfam-K, Aspartam, Natriumsaccharin, Sucralose und Neohesperidin bisher als sicher bewertet worden, so die Interessenvertretung.

Es gebe aber auch Hinweise, dass beim Erhitzen von Lebensmitteln mit einzelnen dieser Süßstoffe gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen könnten. Deswegen sei der Zuckerersatz keine Lösung, so die Konsumentenschützer. Langfristig solle eine schrittweise Reduktion des Zuckergehalts das Ziel sein, nicht ein Ersetzen durch andere Süßstoffe. (APA, 5.9.2019)