Unzählige Geschmacksrichtungen sollen jungen Menschen Lust auf das Verdampfen machen. Im US-Staat Michigan wird dieser Strategie nun ein Riegel vorgeschoben.

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Lansing (Michigan) – Michigan hat als erster US-Bundesstaat die Aromastoffe in E-Zigaretten verboten. Gouverneurin Gretchen Whitmer begründete dies am Mittwoch damit, dass die Hersteller diese süßlichen Stoffe gezielt verwendeten, "um Kinder an Nikotin zu gewöhnen" und den irreführenden Eindruck zu erwecken, "dass ihre Produkte nicht gefährlich sind". E-Zigaretten ohne die Aromastoffe bleiben in Michigan aber erlaubt.

Der Konsum von E-Zigaretten ist unter jungen Leuten in den USA weit verbreitet. Schätzungen zufolge nutzen dort rund 3,6 Millionen Schüler die batteriebetriebenen Geräte, in denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird. Der Geschmack von Süßigkeiten, mit denen sie oft versetzt sind, macht die E-Zigaretten für viele Jugendliche besonders attraktiv.

In Michigan im Mittleren Westen des Landes wird nun der Verkauf von E-Zigaretten mit den Aromastoffen sowohl in Geschäften als auch im Onlinehandel untersagt. Auch sind Werbeanzeigen für E-Zigaretten künftig generell verboten. Untersagt wird zudem jegliches Marketing, das die E-Zigaretten als "sicher" oder "gesund" darstellt. Die Verbote treten in einigen Wochen in Kraft und gelten für zunächst sechs Monate. Danach können sie verlängert werden.

Totalverbot in San Francisco

Die US-Behörden gegen schon seit einer Weile verschärft gegen die E-Zigaretten vor. Mehrere Bundesstaaten hoben seit dem vergangenen Jahr das Mindestalter für den Kauf dieser Zigaretten auf 21 Jahre an. San Francisco verbot als erste US-Großstadt deren Verkauf komplett.

In den USA hatte es zuletzt eine deutliche Zunahme von Fällen schwerer Lungenerkrankungen gegeben. Darunter war ein Todesfall. Der im US-Bundesstaat Illinois verstorbene Mann hatte vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus mit E-Zigaretten gedampft. Laut eines Berichts der New York Times soll es nun in Oregon zu einem zweiten Todesfall im Zusammenhang mit E-Zigarettenkonsum gekommen sein.

Der Rauch von E-Zigaretten enthält zwar in der Regel deutlich weniger Schadstoffe als jener aus normalen Zigaretten. Die Geräte bergen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dennoch Gesundheitsrisiken. E-Zigaretten enthalten demnach neben Nikotin auch metallhaltige Schwebestoffe. Befürworter der E-Zigarette argumentieren, sie könne Rauchern helfen, von der Tabaksucht loszukommen. (APA, AFP, 5.9.2019)