Der BiomiTech 2.0 ist der Baum 2.0.

Foto: BiomiTech

Der "Aschenbecher" des mexikanischen Start-ups.

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In Mexiko-Stadt und anderen Megametropolen wie Istanbul schießen immer öfter künstliche Bäume an dicht verbauten Plätzen empor. Das mexikanische Start-up Biomitech will mit ihnen dort die Stadtluft reinigen, wo für echte Bäume kein Platz ist, speziell in Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen. Das Unternehmen macht sich dabei die natürlichen Prozesse der Photosynthese zunutze. Eine Mikroalge im Kern des Biourban 2.0 getauften "Baums" reinigt die Luft von Schadstoffen und produziert reinen Sauerstoff. Die Energie kommt aus Solarpanelen.

Juan Jesus Gonzalez Rodriguez

Das Start-up gibt an, mit einem seiner künstlichen Bäume 368 natürliche Bäume ersetzen zu können – gerechnet auf die gereinigte Schadstoffmenge. Dennoch wolle man natürliche Bäume keinesfalls ersetzen, sondern bestenfalls ergänzen. Mit einem Anschaffungspreis von rund 50.000 Dollar ist ein großer Wald aus künstlichen Bäumen derzeit wohl auch nicht rentabel, wenngleich immer öfter Menschen die Politik in den Megametropolen der Welt zu Lösungen für eine saubere Luft drängen.

Indoor-Aschenbecher

Biomitech hat seine Produktpalette unlängst auch um ein kleineres Modell für die Indoornutzung ergänzt. Der Biourban Ashtray ("Aschenbecher") sei etwa für die Nutzung in verrauchten Lokalen gedacht und kann laut Angaben der Entwickler jährlich rund 2,2 Millionen Kubikmeter Luft durch den Reinigungsprozess schicken. Die gereinigte Luft entspräche dabei immerhin dem freigesetzten Sauerstoff von 14 jungen Bäumen – oder frischer Luft für rund 28 Menschen täglich. Zusätzlich können die Indoor-Anlagen um Lautsprecher und WLAN ergänzt werden. (red, 5.9.2019)