Der Grazer Ex-Kulturstadtrat und ÖVP-Politiker Helmut Strobl ist am Dienstag im Alter von 75 Jahren gestorben.

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Der Grazer Ex-Kulturstadtrat und ÖVP-Politiker Helmut Strobl ist am Dienstag im Alter von 75 Jahren gestorben. Er war einer der Hauptinitiatoren von "Graz Kulturhauptstadt 2003" und galt als Freigeist, der sich mitunter auch mit der Staatsgewalt anlegte. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) würdigte Strobl als "Möglichmacher", der für viele Errungenschaften als "politischer Vater" angesehen werden könne.

Helmut Strobl wurde am 15. November 1943 in Mirow in Mecklenburg geboren und übersiedelte 1945 nach Graz. Er studierte hier Architektur und arbeitete seit 1970 bei der ÖVP mit. 1980 wurde er Mitglied des Gemeinderats und war von 1995 bis 2001 für das Kulturressort verantwortlich. 1997 übernahm er den Parteivorsitz, den er 1999 dann an Nagl weitergab. 2001 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik aus.

Einer der Hauptinitiatoren der Kulturhauptstadt 2003

Ein besonderes Anliegen war ihm das Projekt Kulturhauptstadt 2003, für dessen Realisierung er sich viele Jahre lang einsetzte und das er nach seinem Ausscheiden als Konsulent betreute. "Helmut Strobl wusste ganz genau, dass Kultur im tiefsten Sinn bedeutet, jenen Platz auf der Welt, für den man Verantwortung trägt, lebenswerter zu gestalten", betonte Nagl in einer Aussendung.

Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) bezeichnete Strobl als "einen der prägendsten steirischen Kulturpolitiker des 20. Jahrhunderts", der darüber hinaus ein "knallbunter Hund" gewesen sei. Unvergessen, so Drexler, bleibe auch sein Engagement für Menschenrechte.

Nachdem 2015 viele Flüchtlinge über die Südsteiermark ins Land kamen, verweigerte Strobl die Errichtung eines Zauns auf seinem dortigen Grundstück und bewies einmal mehr, dass er seine Überzeugung auch in Taten umzusetzen vermochte. (APA, 5.9.2019)