Jamie Oliver
Veggies

Einfach Gemüse, einfach lecker
Verlag Dorling Kindersley

312 Seiten, 27,80 Euro

Foto: Dorling Kindersley Verlag

Erst vor wenigen Monaten wurde Jamie Olivers Kochbucherstling neu aufgelegt, nun ist mit "Veggie" bereits das nächste Werk auf dem Markt. Es ist das erste ausschließlich vegetarische Buch des britischen TV-Starkochs, was doch einigermaßen verwundert.

Denn die Zahl der Vegetarier steigt seit Jahren und damit auch die Menge an publizierten Kochbüchern mit Rezepten ohne Fleisch. Jamie selbst ist überzeugter Fleischesser, betont er im Vorwort, auch wenn er versuche, dreimal pro Woche vegetarisch zu essen. Das Projekt "vegetarisches Kochbuch" betreibe er seit acht Jahren, jetzt sei der richtige Zeitpunkt, es zu veröffentlichen – schließlich wird es auch von einer TV-Kochshow begleitet.

Eintopf

Das Buch selbst kann nicht wirklich überzeugen und wirkt in der Abfolge etwas beliebig. Es ist eine Aneinanderreihung an Rezepten, die selbst mit leerem Magen nicht so wirklich Lust machen, sie nachzukochen. Gestartet wird mit Currys und Geschmortem ("Blumenkohl-Tikka-Masala", "Tipptopp-Tomatencurry", "Gnadenlos guter Gumbo"), was auch fototechnisch ein wenig problematisch ist. Solche Gerichte ansprechend zu fotografieren ist schwierig, und leider machen sie gerade am Anfang eines Buches wenig Gusto.

Aber auch im Kapitel "Pies, Aufläufe und Co" ("Schrebergartenauflauf", "Veggie-Moussaka", "Gemüsepastete") wird das nicht viel besser, teilweise bekommt man den Eindruck, es wurde krampfhaft versucht, Gerichte auf Vegetarisch zu "übersetzen", auch wenn er für das Buch laut eigenen Angaben viel gereist ist und Veggie-Köchen über die Schulter geschaut hat.

"Es ist ein bisschen das Buch für die vegetarische Studentenküche", meint die Kollegin. Das muss man nicht unbedingt negativ sehen, denn vieles ist relativ einfach zu machen, und man braucht auch nicht Unmengen an Kochgeschirr. Und auch die exotischen Gewürze halten sich in Grenzen, die Zutatenlisten sind überschaubar. Am Ende des Buches gibt es Tipps und Tricks: Welche Käsesorten sind echt vegetarisch (der Großteil wird ja mithilfe von Lab hergestellt), welche Zutaten sind für den "maximalen Geschmack" zu empfehlen – es ist also einiges für Kocheinsteiger dabei.

Dieses Buch wird wohl keinen neuen Hype bei Nichtvegetariern auslösen, wie das vor einigen Jahren dem Kochbuchautor Yotam Ottolenghi gelang. Eingefleischte Jamie-Fans werden aber sicher trotzdem zugreifen. In Großbritannien ist es bereits auf Platz eins der Bestsellerlisten. (Petra Eder, 7.9.2019)