"Endlich hatte ich viel Platz für meine Gitarren", erinnert sich Peter Legat.

Foto: Mato Johannik

Gitarrist und Komponist Peter Legat bezog 1986 seine erste eigene Wohnung. Es war eine 83 Quadratmeter große Altbauwohnung inmitten des siebenten Bezirks, für die er damals 3000 Schilling im Monat bezahlte.

Das Haus kannte er schon: Die Hauseigentümer waren Bekannte seiner Eltern, hier hatte er seit 1977 als Untermieter ein Zimmer und später mit seinem Bruder gewohnt. Schließlich wurde eine ganze Wohnung frei – und Legat fragte bei den Vermietern nach, ob er sie haben könne.

Die Wohnung wurde von den Vermietern noch saniert, in der ursprünglichen Substandardwohnung wurden ein Bad und eine Heizung eingebaut. Ausgemalt wurde sie von Legat und seinem Vater, außerdem wurde eine "billige Ikea-Küche" eingebaut. "Möbliert war sie dann nicht so schlecht", so Legat.

Genug Platz

Ganz wichtig: "Endlich hatte ich viel Platz für meine Gitarren." Die erste eigene Wohnung wurde für Legat auch zur "Kreativinsel", hier schrieb er die Lieder für sein erstes Album. Ein Zimmer vermietete er zunächst unter, zwei Zimmer bewohnte er selbst. "Damals konnte ich von der Wohnung im zweiten Stock sogar noch bis zum Kahlenberg schauen", erzählt Legat, Frontmann von Count Basic.

Überhaupt hat sich die Gegend seit damals stark verändert. In den 1970er-Jahren sei die Gegend – so wie fast jedes andere Eck von Wien – noch "grau und schiach" gewesen, "mit mieselsüchtigen Wienern". "Und in der Gegend gab es nur das Amerlingbeisl und etwas später das Europa." Irgendwann in den 1980er-Jahren sei die Gegend dann "explodiert".

Zu eng

Heute ist der Bezirk der Bobo-Bezirk schlechthin. Als die Familie wuchs, wurde die Wohnung schließlich zu eng. Dem siebenten Bezirk ist Legat treu geblieben. Und auch die Wohnung blieb in der Familie: Aus Legats erster eigener Wohnung ist mittlerweile die erste eigene Wohnung seines Sohnes geworden. (zof, 10.9.2019)