Am Anfang sah bei dem Start im Juli noch alles so aus wie auf diesem Archivbild – die Ernüchterung folgte 130 Sekunden später.
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Paris – Am 10. Juli kam es zu einer Premiere, auf die man lieber verzichtet hätte: Eine europäische Vega-Rakete hob vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana mit einem Erdbeobachtungssatelliten an Bord ab. Etwa zwei Minuten nach dem Start traten schwere Unregelmäßigkeiten auf und die Rakete zerbrach – es war der erste Fehlstart einer Vega überhaupt.

Eine unabhängige Untersuchungskommission ist dem Zwischenfall nachgegangen und präsentiert nun das – wahrscheinliche – Ergebnis: Ein Defekt in der zweiten Raketenstufe dürfte das Unglück ausgelöst haben. Der Defekt sei durch "thermische und mechanische Effekte" ausgelöst worden, hieß es ergänzend.

Hintergrund

Die Vega ist mit 30 Metern Höhe der kleinste Lastenträger im Fuhrpark von Arianespace. Sie ist für kleine Wissenschafts- und Erdbeobachtungssatelliten geeignet. Ihren Erstflug absolvierte sie am 13. Februar 2012, seitdem gab es insgesamt 14 erfolgreiche Starts.

Der Fehlstart im Juli verursachte einen Schaden von 376 Millionen Euro, so hoch war der verlorene Satellit der Vereinigten Arabischen Emirate versichert. Weitere Vega-Starts sind vorerst ausgesetzt. Nach weiteren Überprüfungen sollen sie dann voraussichtlich in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres wiederaufgenommen werden, teilte Arianespace-Chef Stephane Israel mit. (red, 6. 9. 2019)