Wien – Die Vorbereitungen zur Rückholung von zwei Kindern einer österreichischen IS-Anhängerin aus Syrien laufen weiter. Die beiden Kinder der mutmaßlich ums Leben gekommenen Sabina S. sollen "in den nächsten Wochen" nach Österreich geholt werden, sagte Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer am Freitag.
Im Fall der Salzburgerin Maria G. und ihrer Kinder laufe hingegen noch die Prüfung. Gewartet wird auf ein Ergebnis eines DNA-Tests der eineinhalb und dreieinhalb Jahre alten Kinder der 22-Jährigen aus dem Bezirk Hallein, mit dem in der Folge ihre österreichische Staatsbürgerschaft bestätigt werden könnte. Daraufhin müsste ein Notpass ausgestellt werden. Außerdem wird die Gefährdung von Maria G., die sich 2014 als Teenager der Terrormiliz "Islamischer Staat" angeschlossen hatte, geprüft. Seit 2015 ist sie mit Europäischem Haftbefehl vom Landesgericht Salzburg zur Festnahme ausgeschrieben.
Großeltern bekommen Sorgerecht
Im Fall der beiden Waisenkinder von Sabina S., um deren Rückholung sich die Wiener Großeltern seit Monaten bemühen, wurde das Verfahren bereits Mitte August abgeschlossen. Nach einem DNA-Test wurde den Großeltern das Sorgerecht zugesprochen. Seit einigen Wochen laufen nun die Vorbereitungen für die Abholung der Kinder aus der Region. Details will das Außenministerium aus Sicherheitsgründen nicht nennen.
Sowohl Maria G. und ihre Kinder als auch die Kinder von Sabina S. befinden sich in dem kurdischen Internierungslager al-Hol in Nordsyrien, in dem zehntausende Menschen leben. In einer eigenen Ausländer-Sektion befinden sich nach Angaben des kurdischen Rojava Information Center 3.236 Frauen und 7.930 Kinder. Die humanitären Bedingungen in dem Lager sind schwierig. Deutschland hatte vor rund zwei Wochen erstmals Kinder deutscher IS-Sympathisanten aus dem Lager geholt. (APA, 6.9.2019)