Tirol, Südtirol und Bayern machen bei Notfall-Alarmierungen gemeinsame Sache: In Wörgl ist am Freitag die neue, kostenlose und länderübergreifende SOS-EU-Alp-App von der Leitstelle Tirol präsentiert worden. Sie umfasst Rettungsdienste (Boden und Luft), Berg- und Wasserrettung sowie Feuerwehr.

Schnellere Einsatzortermittlung

Der grenzübergreifende Notruf soll für eine möglichst schnelle Rettung sorgen. "Mit der neuen SOS-EU-Alp App wird eine schnelle und genaue Einsatzortermittlung ermöglicht. Vor allem bei einem Notfall im freien Gelände ist das – im Vergleich zur Ortung über Handymasten – angesichts der exakten GPS-Daten ein großer Vorteil", zeigte sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) von der Neuerung angetan und sprach von einer wesentlichen Ergänzung zu den bestehenden Notrufsystemen der Länder.

Die neue SOS-App soll Einsatzkräfte dabei unterstützen, Opfer schneller zu finden.
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Nach Betätigen eines App-Buttons könne eine in Not geratene Person umgehend mittels GPS-Koordinatensystem lokalisiert werden, sagte Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol. Übermittelt werden an die Leitstelle neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys sowie Höhe- und Kontaktdaten. Die Daten werden via Internet oder SMS an die Leitstelle übermittelt. In Tirol werde danach umgehend eine Telefonverbindung zwischen dem Nutzer und der Leitstelle hergestellt. Die App ersetzt die ehemalige "Notfall-App Tirol" und funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten.

Vorteile durch die neue App sahen indes auch die politischen Vertreter Bayerns und Südtirols. "Die meisten Unfälle passieren im schwer zugänglichen und unwegsamen Gelände, so dass die Auffindung des Unglücksortes sehr zeitaufwendig ist. Die App ist ein großer Sicherheitsgewinn für alle, die in den Bergen unterwegs sind – sie ist ein digitaler Schutzengel für alle Bergfreunde", meinte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Und Südtirols Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler (SVP), ortete einen "weiteren wichtigen Schritt, um das flächendeckende Netz an Rettungsdiensten bestmöglich zu koordinieren". (APA, 6.9.2019)