Peter Sidlo ist nicht nur Finanzvorstand der Casinos, sondern seit 2018 auch Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank.

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Die Casinos-Affäre sorgt weiter für Turbulenzen. Erst am Donnerstag hatte der umstrittene neue Finanzchef der Casinos Austria, Peter Sidlo, erklärt, Urlaub zu nehmen. Dem Vernehmen nach wurde er dazu gedrängt, damit die Aufarbeitung der mutmaßlichen Bestechungscausa nicht gefährdet wird.

Die Casinos Austria AG hat eine Rechtsanwaltskanzlei und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit der Aufarbeitung der umstrittenen Bestellung Sidlos beauftragt. Er soll – so der Verdacht der Korruptionsstaatsanwaltschaft – Teil eines Deals der FPÖ mit der Novomatic gewesen sein. Demnach habe die FPÖ ihren früheren Wiener Bezirksrat als Finanzvorstand durchgesetzt, im Gegenzug seien der Novomatic Glücksspiellizenzen in Aussicht gestellt worden. Im Zuge der Ermittlungen kam es zu Hausdurchsuchungen, u.a. bei Ex-FPÖ-Vizekanzler Hein Christian Strache und bei der Novomatic. Alle Verdächtigen weisen die Vorwürfe zurück und es gilt die Unschuldsvermutung.

Sidlo fungiert aber nicht nur als Finanzvorstand der Casinos, sondern seit 2018 auch als Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank. Der Generalrat ist eine Art Kontrollgremium der Notenbank. Nun lässt Sidlo die Funktion vorläufig ruhen.

Mahrer nimmt Entscheidung zur Kenntnis

"Herr Peter Sidlo hat heute, Freitag, den Präsidenten des Generalrates, Herrn Harald Mahrer, davon informiert, dass er sein Generalratsmandat vorübergehend nicht ausüben werde", erklärte OeNB-Sprecher Christian Gutlederer. "Herr Präsident Mahrer hat diese Entscheidung von Herrn Sidlo zur Kenntnis genommen und den Eigentümer-Vertreter, den Bundesminister für Finanzen, davon unterrichtet."

Dies gelte bis zum Abschluss der internen Untersuchungen bei der Casinos Austria AG. "Ungeachtet dessen ist der Generalrat der OeNB weiterhin arbeits- und beschlussfähig", heißt es in der Erklärung. (red, 6.9.2019)