Jubel.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Trubel.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Heiterkeit.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wir werden dominant sein", sagte Österreichs Teamchef Franco Foda unmittelbar vor Anpfiff. Das war keine allzu kühne Prophezeiung, denn Lettland zählt nicht zu den Erfindern des Fußballs, ist die Nummer 134 in der Weltrangliste. Und so wurde das EM-Qualifikationsspiel am Freitagabend in Salzburg vor 16.300 Zuschauern ein Spaziergang. Cican Stankovic debütierte übrigens im Tor, er passt ja im Normalfall auf Red Bull Salzburg auf. Fodas Begründung: "Er ist konstant gut im Verein."

Und los

Der 26-jährige Stankovic, dies sei vorweggenommen, hatte praktisch nichts zu tun, vermutlich wird es das langweiligste Match seiner Karriere bleiben. Foda wählte ein 4-2-3-1-System, Marko Arnautovic ("Ich bin eben ein Monster") stürmte zentral. Die erste Torannäherung war ein rescher Freistoß von Marcel Sabitzer. 7. Minute: Haarsträubender Abwehrfehler der Letten, Konrad Laimer schnappt sich den Ball, legt auf fürs Monster, der schiebt das Runde zum 1:0 ins Netz. Es war sein 25 Treffer im Nationalteam (82 Partien bisher), dieses Jubiläum beging er als Wahl-Chinese, er verdient ja seit Juli sehr viel Geld bei Schanghai SIPG.

13. Minute: Sabitzer zieht aus der Weite ab, der Ball hat einen Drall – 2:0. Für den Leipzig-Legionär war es Tor Nummer sechs (38 Einsätze), David Alaba machte auf der linken Seite Druck, Valentino Lazaro auf der rechten, hin und wieder haben sie die Positionen getauscht. Die Harmlosigkeit der Gäste war fast schon wieder faszinierend, Tormann Steinbors bemühte sich aber sehr. Der Klassenunterschied war enorm, das wusste man, Lettland war mit einer leeren Visitenkarte angereist, vier Spiele, vier Niederlagen, Torverhältnis 1:13. Das ÖFB-Team nahm die Unterforderung an, es zeigte mitunter schnelle und sinnvolle Aktionen. Okay, es hätten vor der Pause noch mehr Tore fallen können (müssen), aber das ist Jammern auf recht hohem Niveau.

Und weiter

53. Minute: Bogdaskins umklammert Stefan Lainer im Strafraum, den Strafstoß fetzt Arnautovic zum 3:0 unter die Latte. Jetzt sind es schon 26 Stück. Es wurden weitere Chancen kreiert. 76. Minute: Der eben für Kapitän Julian Baumgartlinger eingewechselte Stefan Ilsanker köpfelt das 4:0. Mit Glück, denn Goalie Steinbors lenkt den von der Stange abprallenden Ball ins eigene Tor. 80 Minute. Mittelfeldmann Laimer staubt zum 5:0 ab, sein Premierentor im dritten Einsatz. 84. Minute: Michael Gregoritsch macht das halbe Dutzend voll. Mangels Gegenwehr kann die Leistung der Österreicher nicht zu hundert Prozent beurteilt werden, aber es sah sehr gut aus. Laimer: "Es war ein in dieser Höhe verdienter Sieg."

Polen patzt

Österreich ist nun in der Gruppe G Zweiter, hat Israel überholt, Andi Herzogs Mannen mussten sich bereits am Donnerstag daheim mit einem 1:1 gegen Nordmazedonien begnügen. Tabellenführer Polen unterlag in Slowenien 0:2. Das Team von Jerzy Brzeczek hatte mehr Spielanteile, fand gegen tief stehende und im Konter durchaus gefährliche Slowenen aber nie ein Rezept.

Die Gastgeber hingegen nützten einen Corner zur Führung: Innenverteidiger Struna schoss nach Kopfball-Verlängerung von Sporar ein (35.). Es war das erste Gegentor für Polen im Bewerb. Der Tabellenführer agierte auch in der Folge inspirationslos, Slowenien entblößte die polnische Abwehr mit einem Lochpass. Sporar traf aus spitzem Winkel durch die Beine von Lukasz Fabianski zum 2:0-Endstand (65.).

Am Montag geht es in Warschau weiter, das wird kein Spaziergang. Weder für Polen noch für Österreich. (hac, 6.9.2019)

Fußball-EM-Qualifikation, Gruppe G, 5. Runde:

Österreich – Lettland 6:0 (2:0).
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 16.300 Zuschauer, SR Hennessy (IRE)

Tore:
1:0 ( 7.) Arnautovic
2:0 (13.) Sabitzer
3:0 (53.) Arnautovic (Elfmeter)
4:0 (76.) Steinbors (Eigentor)
5:0 (80.) Laimer
6:0 (84.) Gregoritsch

Österreich: Stankovic – Lainer, Dragovic (81. Grillitsch), Hinteregger, Ulmer – Baumgartlinger (74. Ilsanker), Laimer – Lazaro (68. Gregoritsch), Sabitzer, Alaba – Arnautovic

Lettland: Steinbors – Petersons, Cernomordijs, Dubra, Maksimenko – Bogdaskins – Ciganiks (66. Savalnieks), Tobers (77. Rugins), Laizans (81. Uldrikis), Kamess – Gutkovski

Gelbe Karten keine bzw. Petersons, Bogdaskins, Savalnieks