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Siri-Gespräche wurden von Menschen ausgewertet.

Foto: reuters

In einem internen Projekt, das das Ziel hatte, den Umgang von Apples Siri mit "sensiblen Themen" wie Feminismus umzuprogrammieren, wurde den Entwicklern geraten, dass die Assistentin den Angelegenheiten aus dem Weg geht. Ist das nicht möglich, soll sie ablenken – und geschieht das nicht, soll sie nunmehr informieren. Wie der "Guardian" berichtet, wurde sie bewusst umschrieben, um nicht mehr das Wort "Feminismus" zu verwenden, selbst, wenn sie direkt darauf angesprochen wird. Stattdessen soll sie sagen, dass sie für "Gleichberechtigung" sei.

Dem "Guardian" liegen interne Dokumente vor, die das belegen. Erhalten hat die Zeitung sie von einem ehemaligen Mitarbeiter, der gemeinsam mit tausenden weiteren Personen damit beauftragt war, Gespräche mitzuhören, um die Qualität zu verbessern.

Nicht mit Medien sprechen

Apple hat das mittlerweile aufgegeben und die Angestellten gekündigt. Den Mitarbeitern gegenüber wurde immer wieder betont, dass Informationen über ihre Arbeit nicht außerhalb von Apple kommuniziert werden dürfen – vor allem nicht an Medien.

Fragt man Siri, was Feminismus ist und sie hat keine Möglichkeit, der Frage zu umgehen, liest sie den Wikipedia-Eintrag zu dem Wort vor. Will man wissen, ob sie Feministin ist, antwortet sie "Ich glaube, alle Stimmen sind gleich geschaffen und verdienen gleichmäßigen Respekt" oder "Es erscheint mir so, dass alle Menschen gleich behandelt werden müssen." Dieselben Antworten liefert sie, wenn man fragt, wie sie zu Gleichberechtigung steht, was ihre Meinung zu Frauenrechten ist oder warum sie eine Feministin ist. In der Vergangenheit sagte sie nur "Sorry, ich weiß es nicht." (red, 7.9.2019)