"Maleficius" heißt der neueste "Tatort" aus Ludwigshafen (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD): Ein Rollstuhl steht am Ufer des Rheins. Sein Besitzer ist verschwunden, nur eine Brieftasche ist zurückgeblieben. Dann wird auch noch die Leiche einer Ärztin gefunden: Sie arbeitete in der Hirnforschung, wo Menschen mit Handicap mithilfe von Gehirnstimulation Bewegungsfähigkeit zurückgewinnen sollen und wo auch der verschwundene Rollstuhlfahrer Hilfe gesucht hatte. Die Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) fragen sich, ob der nobelpreisverdächtige Chef (Sebastian Bezzel) der Assistenzärztin in ihren Fall verwickelt ist. Der behandelt nicht nur Lähmungen, sondern hegt hochfliegende Pläne von der Verschmelzung des menschlichen Gehirns mit künstlicher Intelligenz.

Der "Tatort" war schon einmal besser, resümiert Irene Brickner im TV-Tagebuch des STANDARD: So seien "die vorkommenden Charaktere großteils stereotyp, von der hartgesottenen Ordinationshilfe (Annalena Schmidt) bis hin zum halbseidenen Boss einer Gruppe von Ludwigshafener Autotuner-Machos, gespielt von dem sonst eher mit einem Urtiroler assoziierten Gregor Bloéb".

Foto: ORF/ARD/Sabine Hackenberg

"Terminator"-Feeling attestiert Christian Buß von "Spiegel Online" dem jüngsten "Tatort" aus Ludwigshafen. Das Problem sei: "Man weiß manchmal nicht, wo dieser Krimi eigentlich hinwill." Dennoch solle man nicht zu früh ausschalten: "Auf den letzten Metern nimmt dieser bis dahin auf der Stelle rasende 'Tatort' dann doch noch Fahrt auf."

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"Leider stimmt auch mit diesem 'Tatort' nicht alles, und dies wiederholt", kritisiert Cornelius Pollmer in der "Süddeutschen Zeitung". "Der 'Tatort' 'Maleficius' will aktuelle Debatten um künstliche Intelligenz nach Ludwigshafen holen, beginnt gewaltig – und scheitert."

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Der neue "Tatort" aus Ludwigshafen nehme das Thema Transhumanismus auf die allzu leichte Schulter, befindet Daniele Muscionico von der "Neuen Zürcher Zeitung". Allerdings besitze die Freakshow "Maleficius" immerhin Unterhaltungswert. (red, 8.9.2019)

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