Die Adrian Darya 1 vor Tartus, 6. September 2019.

Foto: APA/AFP/Satellite image ©2019 Maxar Technologies

Der iranische Öltanker Adrian Darya 1 hat laut Angaben aus Teheran sein Ziel erreicht. Außenamtssprecher Abbas Mousavi sagte dem Nachrichtensender Khabar, der Tanker habe "endlich" die Mittelmeerküste erreicht und dort seine Fracht im Wert von 130 Millionen Dollar (116 Millionen Euro) entladen. Details nannte er nicht.

Die Adrian Darya liegt seit Tagen 70 Kilometer vor der syrischen Küste. Das Schiff mit einem Tiefgang von 22 Metern bei voller Beladung ist zu groß für den nahe gelegenen Hafen Tartus, aber auch für den Offshore-Terminal vor der syrischen Raffinerie Banias. Die einzige Möglichkeit wäre, das Öl auf hoher See auf kleinere Tankschiffe umzupumpen. Satellitenbilder zeigen allerdings, dass das Schiff am Samstag noch voll beladen war.

Sechs Wochen festgehalten

Der Tanker war von Großbritannien mehr als sechs Wochen lang in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Das oberste Gericht des britischen Überseegebiets an der Südspitze der iberischen Halbinsel gab den Tanker schließlich frei.

Ein anderer Tanker, die britische Stena Impero, ist derzeit noch von den iranischen Behörden beschlagnahmt. "Wir sind im Endstadium der juristischen Untersuchungen und hoffen, dass auch die bald beendet sind und der Tanker dann freikommt", sagte Mousavi. Die Regierung wirft dem Kapitän vor, in der Straße von Hormuz gegen Vorschriften verstoßen zu haben. Vergangene Woche hatte der Iran sieben der 23 Besatzungsmitglieder aus humanitären Gründen freigelassen. (red, APA, 8.9.2019)