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Foto: AP/Tsvangirayi Mukwazhi

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Beira – Sechs Monate nachdem der Zyklon Idai in Mosambik hunderten Menschen das Leben gekostet hatte, warnen Helfer in dem südostafrikanischen Staat vor einer schlimmen Nahrungsmittelkrise. Der Wirbelsturm beschädigte laut der UN-Landwirtschaftsorganisation im März rund 800.000 Hektar Ackerland, nur wenige Wochen vor der Ernte. Damit verloren die Menschen ihre Feldfrüchte und viele konnten danach nicht neu pflanzen.

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Idai traf im März auf Mosambik.
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Helfer verteilten nach dem Zyklon an betroffene Kleinbauern Saatgut, etwa das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das 21.000 Familien mit Samen versorgte, sagte Angel Vazquez vom IKRK. "Sollte die kommende Ernte ausfallen, haben wir eine Bevölkerung, der eine Nahrungsmittelunsicherheit droht."

Zwischen April und September haben schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen in Mosambik nicht genug zu essen, wie IPC, eine Initiative der UN und mehrerer Organisationen, berichtete. Dazu gehören von Idai Betroffene im Zentrum des Landes sowie Leidtragende der Dürre im Süden und von Zyklon Kenneth im Norden heimgesuchte Menschen. Zwischen Oktober und Februar könnte sich diese Zahl auf 1,9 Millionen Hungernde erhöhen.

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Bei dem Wirbelsturm starben mehr als 600 Menschen.
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Die FAO begann Anfang September, für die nächste Ernte Saatgut und Werkzeuge an 11.000 Familien zu verteilen. Auch die Hilfsorganisation Care plant demnächst, zusammen mit anderen Organisationen wie Oxfam tausende Familien mit Samen zu versorgen.

Sturm beschädigte Klinik schwer

Vor wenigen Tagen ging unterdessen die modernste Augenklinik in Mosambik in Vollbetrieb, berichtete die Hilfsorganisation Licht für die Welt. Das Zentrum in Beira wurde vor allem mit Geld der österreichischen Invicta-Privatstiftung gebaut. Durch Idai war die damals schon teileröffnete Klinik schwer beschädigt worden. Pro Jahr werden dort nunmehr 20.000 Untersuchungen und mehr als 1.600 Augenoperationen möglich sein. Der Gouverneur von Sofala, Alberto Mondlane, betonte die Bedeutung für die gesamte Region, um Blindheit durch Krankheiten wie Grauer und Grüner Star zu verhindern. Die Klinik steht etwa sieben Millionen Menschen in den Provinzen Sofala, Tete, Manica and Zambezia zur Verfügung.

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Idai zerstörte nicht nur Häuser, sondern auch die Ernte.
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Der tropische Wirbelsturm traf in der Nacht auf den 15. März bei Beira in Zentralmosambik auf Land. Rund drei Millionen Menschen waren in Mosambik, Malawi und Simbabwe betroffen, mehr als 600 starben.

Zweiter Sturm in wenigen Wochen

Nur fünf Wochen nach Idai wurde Mosambik von einem weiteren Zklon getroffen. Kenneth hatte bereits vor seiner Ankunft in Mosambik auf dem Inselstaat Komoren drei Menschen das Leben gekostet. Der Sturm erreichte vor dem Eintreffen auf Land laut Ocha Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometer pro Stunde. (APA, red, 10.9.2019)