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Auch bei der Fußball-WM 2018 gab es Proteste gegen das Stadionverbot.

Foto: REUTERS/Dylan Martinez

Teheran – Eine junge Frau ist nach einer Protestaktion gegen das Stadionverbot für Frauen im Iran gestorben. Sie hatte sich in der vergangenen Woche vor einem Teheraner Gericht mit Benzin übergossen und angezündet. Am Montagabend erlag sie im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, berichteten iranische Medien am Dienstag.

Die 30-Jährige war von der Polizei festgenommen worden, nachdem sie versucht hatte, bei einem Spiel von Esteghlal Teheran in Asiens Champions League ins Stadion zu gelangen. Im Iran ist Frauen der Besuch von Fußballspielen im Stadion untersagt. Vom Gericht wurde die Frau – sie war in sozialen Netzwerken in Anspielung an die Vereinsfarben von Esteghlal als "Blue Girl" bekannt – zudem wegen Beamtenbeleidigung zu sechs Monaten Haft verurteilt. Aus Protest gegen die Verurteilung zündete sie sich daraufhin an.

Ihr Tod führte zu einer Protestwelle der Iraner in den sozialen Netzwerken gegen Polizei und Justiz. Das Stadionverbot für Frauen sorgt schon seit vier Jahrzehnten für Diskussionen im Iran. Obwohl auch Präsident Hassan Rohani gegen das Verbot ist, konnte er sich bisher nicht gegen den erzkonservativen Klerus des Landes durchsetzen. (APA, 10.9.2019)