Bereits achtmal hatte ZiB 2-Anchorman Armin Wolf seit 2014 FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky zu Gast – sei es ins Studio zugeschaltet oder leibhaftig

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Bereits achtmal – ist beim ORF zu erfahren – hatte ZiB 2-Anchorman Armin Wolf seit 2014 FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky zu Gast – sei es ins Studio zugeschaltet oder leibhaftig. Man kann also von einem punktuellen, aber langjährigen Umgang sprechen – mit Aufs und Abs und wechselnder Rollenverteilung.

Unvergesslich bleibt Interview Nummer sechs im heurigen April. Da drohte ein aggressiver Vilimsky – damals Vertreter einer türkis-blauen Regierungskoalition und damit der Macht – Wolf "Folgen" an, nachdem ihm dieser mit Ähnlichkeiten zwischen einem FPÖ-Cartoon und einer Judendarstellung im NS-Kampfblatt Der Stürmer konfrontiert hatte.

Wie harmlos im Vergleich dazu war Gespräch Nummer neun am Dienstag (die Regierungsbeteiligung ist Vergangenheit, die Macht fürs Erste futsch)! Wortreich und untergriffig gebärdete sich der blaue Generalsekretär und – ja – kontrafaktisch. Etwa, als er die Identitären, denen FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel so fatal aufsaß, als "Gruppe von 20 Personen, die im Wesentlichen völlig unauffällig sind", verharmloste; laut Widerstandsarchiv sind sie dem Neofaschismus zuzuordnen.

Und dann gab Vilimsky noch ein Statement über eine blaue Rückkehr zur Macht ab. "Wie soll das nach der Wahl zwischen Ihnen und der ÖVP wieder zusammengehen?", fragte Wolf. Es werde auf "inhaltliche Schnittmengen" ankommen, sagte Vilimsky – nicht darauf, "ob man einander ausreichend liebhat und mag und irgendwo ausreichend Vertrauen da ist". Das kann ja lustig werden. (Irene Brickner, 11.9.2019)