Die schnellsten Männer auf Downhillbikes im Jahr 2019.

Foto: Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Valentina Höll dominierte 2019 zum letzten Mal die Juniorinnenklasse. Im kommenden Jahr startet sie in der Eliteklasse.

Foto: Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Jonas Göweil holte sich den Gesamtsieg beim iXS-Rookies-Cup.

Foto: Bike Republic Gravity Team

Innsbruck – Das war nichts für schwache Nerven. Vergangenen Samstag wurden im US-amerikanischen Snowshoe die letzten Bewerbe des diesjährigen Mountainbike-Downhill-Weltcups ausgetragen. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen fielen die Entscheidungen über die Gesamtsiege in diesen Rennen. Die Australierin Tracey Hannah fuhr den Titel bei den Damen mit einem Sicherheitslauf nach Hause. Bei den Herren entschied der letzte Läufer, der Brite Danny Hart, das französische Duell im Gesamtklassement zwischen Amaury Pierron und Loïc Bruni. Am Ende hatte Superbruni die Nase vorn.

Österreichs David Trummer beendete das letzte Saisonrennen auf dem 22. Platz und holte sich damit den hervorragenden 9. Gesamtrang im Weltcup. Sein Dasein als Privateer dürfte damit wohl ein Ende haben. Man darf gespannt sein, bei welchem Werksteam der Steirer im kommenden Jahr unter Vertrag steht. Dass es bereits Anfragen gab, bestätigte er gegenüber dem STANDARD schon vor der WM in Kanada.

Höll holt zweiten Gesamtweltcup-Titel

Der zweite rot-weiß-rote Elitefahrer, Andreas Kolb, zeigte in der Snowshoe-Qualifikation mit einem 10. Rang noch einmal, was in ihm steckt. Im Rennen musste er sich mit Platz 30 begnügen, was ihm den 42. Rang im Gesamtklassement einbrachte. Angesichts einer Verletzungspause ein respektables Ergebnis für den Schladminger.

Die Salzburgerin Valentina Höll dominierte einmal mehr die Juniorinnenklasse. Sie holte auch im letzten Saisonrennen den Sieg, den Gesamtweltcup hatte sie schon längst in der Tasche. Mit ihrer Siegerinnenzeit wäre sie bei den Elitedamen wieder auf dem Podium gelandet. Man darf gespannt sein, was Höll im kommenden Jahr, wenn sie ihre erste Elitesaison fährt, zeigen wird. Allerdings steht 2020 auch die Matura an, weshalb sie zwei Weltcuprennen verpassen wird.

iXS-Rookies-Cup geht an Tiroler Jonas Göweil

Beflügelt von den Erfolgen der Topfahrerinnen und -Fahrer, tut sich auch bei Österreichs Downhill-Nachwuchs einiges. Der 17-jährige Tiroler Jonas Göweil vom Bike-Republic-Gravity-Team aus Sölden holte sich die Gesamtwertung im iXS-Rookies-Cup. Er hat heuer bereits erste Weltcupluft bei den Junioren schnuppern können und will im kommenden Jahr noch mehr Erfahrungen sammeln. Mit Kilian Schnöller, Johanna Illmer und Moreno Riml hat der Söldener Teamchef Ronan McCarthy noch drei weitere heiße Eisen im Feuer, die heuer mit Topplatzierungen in den Nachwuchsrennen aufhorchen ließen.

Dass sich Rennen immer größerer Beliebtheit erfreuen, zeigen auch die Teilnehmerzahlen bei der Austrian Gravity Series, die vom "Lines-Magazin" etabliert wurde und deren Finale vergangenen Sonntag am Semmering über die Bühne ging. Mehr als 200 Starterinnen und Starter im Alter zwischen elf und jenseits der 50 Jahre waren bei den vier diesjährigen Rennen von Österreichs einziger Downhill-Rennserie mit dabei. "Die Reverse Components Austrian Gravity Series ist eine Rennserie, in der man komplett entspannt Downhill-Rennen ausprobieren kann. Hier fühlt sich der absolute Neuling mit Enduro-Bike genauso wohl wie der Weltcupprofi an einem freien Wochenende", erklärt Christoph Berger-Schauer vom organisierenden "Lines-Magazin" die Philosophie hinter der Veranstaltung. 2020 sollen noch weitere Rennen im Westen des Landes dazukommen, verspricht er.

Enduro-Nachwuchs am Wechsel

Auch der heimischen Enduro-Nachwuchs gab vergangenes Wochenende ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Mehr als 140 Starterinnen und Starter ließen sich weder vom Wind noch vom Wetter abschrecken und nahmen die Wexl Trails in St. Corona am Wechsel unter die Stollen. Der jüngste Teilnehmer im Feld war erst drei Jahre alt. Im kommenden Jahr wollen die veranstaltende Sportunion Hinterbrühl und die Wexl Trails weiter auf Nachwuchsförderung setzen und planen bereits neue Rennen. (Steffen Arora, 11.9.2019)