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Der US-Fahrdienstvermittler Uber will auf einen wirtschaftlich profitableren Kurs einschwenken und baut dafür Hunderte Stellen ab.

Foto: REUTERS/Brendan McDermid/File Photo

Der US-Fahrdienstvermittler Uber will auf einen wirtschaftlich profitableren Kurs einschwenken und baut dafür Hunderte Stellen ab. Nach Jahren des rasanten Wachstums bei den Beschäftigten solle damit sichergestellt werden, dass die Mitarbeiterzahl im Verhältnis zu den Prioritäten des Unternehmens "angemessen" bleibe, teilte Uber am Dienstag mit.

In der Technologieabteilung sollen rund 265 Jobs wegfallen, im Produktteam weitere 170 Stellen.

Ubers Hoffnung sei, dass sich durch das "schonungslose" Setzen von Prioritäten die tägliche Arbeit optimieren lasse, sagte ein Unternehmenssprecher in San Francisco und erwähnte in diesem Zusammenhang "Performance und Agilität". Uber hatte im Mai sein Börsendebüt an der New Yorker Wall Street hingelegt, war dabei allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Börsenplus

Bereits im Juli hatte Uber den Abbau von 400 Stellen in seiner Marketingabteilung angekündigt, um die Profitabilität zu steigern. An der Börse begrüßten Anleger nun den erneuten Stellenabbau: Die Uber-Papiere legten am Dienstag um fast 4 Prozent zu. Mit rund 33,50 Dollar (gut 30 Euro) liegen die Uber-Aktien aber immer noch deutlich unter dem ursprünglichen Ausgabepreis von 45 Dollar, der das Unternehmen im Mai mit insgesamt 82 Mrd. Dollar bewertet hatte.

Seit Uber 2011 in seiner Heimatstadt San Francisco die ersten Fahrdienste anbot, ist das Unternehmen rasant gewachsen und beschäftigte weltweit zuletzt mehr als 27.000 Mitarbeiter. Zugleich hat das Unternehmen im Zuge dieser Wachstumsstrategie Milliardenbeträge verpulvert, um sich langfristig den Status eines "Amazon des Verkehrs" zu sichern.

Visionen

Uber schwebt dabei eine Zukunft vor, in der Menschen ihre Verkehrsmittel bevorzugt teilen, anstatt sie selbst zu besitzen. Das Unternehmen setzt darauf, als dann führende Mobilitätsplattform seinen Nutzern über die Uber-App alle möglichen Verkehrsmittel anbieten zu können.

Dafür hat das einstige Start-up nicht nur in Technologie für selbstfahrende Autos investiert, sondern auch in Elektrofahrradflotten, eine Frachtbörse, die Fahrer mit Unternehmen zusammenbringt, Essensbringdienste oder in die Forschung an Flugtaxis. Doch Analysten wie auch Uber-Chef Dara Khosrowshahi selbst warnen, dass es noch Jahre dauern könnte, bis die Vision des Konzerns Wirklichkeit wird. (APA/AFP, 11.9.2019)