Die Seite der ÖVP war am Mittwochnachmittag nicht mehr erreichbar.

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Die Website der ÖVP war am Mittwochnachmittag nicht erreichbar. Während etwa die Seite der ÖVP Wien funktionierte, kam beim Internetauftritt der Bundespartei, oevp.at, eine Fehlermeldung.

Aufregung um angeblichen Hack

Erst vergangene Woche hatte die Partei bekanntgegeben, Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. Dazu hatte man "Anomalien" im Netzwerk der Parteizentrale von IT-Sicherheitsspezialisten untersuchen lassen. Diese erklärten, dass sich Unbekannte Zugriff auf das Netzwerk verschafft und Dateien kopiert hätten. Da diese Dateien in Zusammenhang mit geleakten Dokumenten zu Parteispenden gestellt werden, kamen aber Zweifel an der Darstellung auf. Im Nationalen Sicherheitsrat zweifelten FPÖ, Jetzt und Neos die Angaben der ÖVP an. Es handle sich um ein Ablenkungsmanöver. Die ÖVP hat in der Sache Anzeige erstattet.

Laut ÖVP "interne Untersuchungen"

Eine Anfrage des STANDARD ergab, dass die ÖVP die Website aufgrund "interner Untersuchungen" selber offline genommen hat. Oftmals sind Parteiwebsites aller Fraktionen durch DDoS-Angriffe nicht verfügbar.

2017 war die ÖVP-Seite vor der Nationalratswahl lahmgelegt worden. SPÖ und FPÖ kamen in früheren Jahren auch schon zum Handkuss. Bei dieser Art von Angriff werden die Server einer Seite mit Anfragen überlastet.

Pilz ortet "Desinformationskampagne", ÖVP empört

Auf die Aussage von Peter Pilz (Jetzt), der im STANDARD-Chat am Mittwochnachmittag (11.9.) das "Gerede vom Hacker für eine Desinformationskampagne der ÖVP" bezeichnete, reagiert man bei der ÖVP erbost. Man wirft ihm vor, die Fakten zu leugnen und aus "diesem hinterhältigen Einbruch" politisches Kapital schlagen zu wollen, heißt es in einer Aussendung. Der Hackerangriff auf die Volkspartei sei auch ein "Anschlag auf die Demokratie" gewesen. (br, gpi, 11.9.2019)

Update, 18:35 Uhr: Aussagen von Peter Pilz und Reaktion der ÖVP ergänzt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Website der ÖVP weiter offline.