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Der Wohnpark Alterlaa gilt als Vorzeigeprojekt, an ein anonymes Hochhaus denkt dabei niemand.

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"Die Stadt muss dichter werden, das heißt ja nicht gleich, dass wir Hochhäuser bauen müssen" – solche oder ähnliche Sätze hört man immer wieder aus der Immobranche und von Politikern. Zwar ist allen klar, dass Wien mehr Wohnraum braucht und innerhalb der Stadt nachverdichtet werden muss. Doch nach oben? Hochhäuser sind für viele eine Horrorvorstellung. Wer dafür eintritt, der ist gleich unten durch. Klar, dass sich kein Politiker traut, das laut zu sagen.

Doch Tatsache ist, niedrig zu bauen ist dekadent und kostet viel Geld. Denn hat ein Haus zwölf statt sechs Stockwerke, passen doppelt so viele Leute rein. Und nicht nur das. Für sie alle ist schon Infrastruktur vorhanden – es gibt Gehsteige, Kanalisation und Öffis. Müsste für diese Bewohner am Stadtrand neu gebaut werden, wäre es mit dem Wohnraum an sich längst nicht getan. Es bräuchte Straßen, Leitungen und U-Bahn-Erweiterungen. Ganz zu schweigen von den Grünflächen, die zubetoniert werden müssten.

Außerdem gibt es sie, die Wohntürme, die gut ins Stadtbild passen, die von Nachbarn und Bewohnern akzeptiert, ja sogar geliebt werden und die über die Stadtgrenzen hinaus zu Vorzeigeprojekten werden, Stichwort: Wohnpark Alterlaa. Also, lassen wir Ideologie und Emotionen beiseite und bauen wir mehr Hochhäuser! (Bernadette Redl, 13.9.2019)