Präsentation der neuen grünen Plakatwelle: Leonore Gewessler, Eisbär, Werner Kogler (v. li. nach re.)

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Wien – Grüne Klassiker und ein Appell ans Gewissen von Wechselwählerinnen und -wählern sind es, mit denen die Partei in die Intensivphase des Wahlkampfs zieht. Bundessprecher Werner Kogler und die Listenzweite Leonore Gewessler stellten am Freitag in der Wiener Strandbar Herrmann die Motive für die neue Plakatwelle zur Nationalratswahl vor und überfordern ihre Interessentinnen und Interessenten dabei nicht mit komplizierten Motiven.

Das Kernthema Umweltschutz wird diesmal von einer Eisbärenfamilie illustriert, die in polarblauem Neon-Design für ein "Comeback des Klimaschutzes" im Nationalrat werben soll. Spitzenkandidat Kogler selbst schaut ebenfalls erneut von den Plakatwänden, diesmal mit dem Appell für ein "Comeback der sauberen Politik". Ohne Fotomotiv und Rufzeichen kommt schließlich die Aufforderung "Wähl die Grünen wieder rein" aus, die in pinker Schrift auf grünem Grund präsentiert wird.

"Es brennt längst das ganze Haus"

Kogler sprach von einer Zeitenwende und der letzten Möglichkeit, beim Klimaschutz "das Ruder herumzureißen"."Es geht ums Ganze, es geht ums Überleben", ergänzte Gewessler. Am Wahlsonntag gehe es darum, die Grünen wieder ins Parlament zu wählen. Der Klimaschutz habe dort derzeit keine Stimme, die brauche es aber ganz dringend, so Gewessler. Denn "wir müssen vom Reden ins Tun kommen, es braucht mehr als nur Scheinmaßnahmen". Gewessler fordert dazu etwa eine flächendeckende Lkw-Maut. "Wir müssen jetzt handeln, um nicht mit 140 in die Sackgasse zu landen", so Gewessler in Anspielung auf die verkehrspolitischen Ideen der FPÖ.

Kogler skizzierte Österreichs derzeitige Klimaschutzpolitik mit der Metapher eines brennenden Hauses: "Es brennt längst nicht mehr nur das Dach, sondern auch die Geschoße, das ganze Haus. Die FPÖ ist Brandbeschleuniger, SPÖ und ÖVP pritscheln mit der Gießkanne im Erdgeschoß herum. Das ist keine Brandbekämpfung." Die Menschheit stehe an einer Zeitenwende.

Der Anstand ruft

Schon bisher war es auf den Sujets der Partei um Umwelt und Antikorruption gegangen. Auf einem Plakat sind Szenen des bekannten Ibiza-Videos mit den (ehemaligen) FPÖ-Politikern Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus und der Slogan "Wen würde der Anstand wählen?" kombiniert. Auch in der neuen Plakatwelle ist der hoffnungsvolle Spruch "Zurück zu den Grünen" zu lesen, der rot-grün-pinke Wechselwählerinnen und Wechselwähler an die Partei binden soll. (red, APA, 13.9.2019)