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Der Schriftsteller sei nach einer langen und schweren Krankheit gestorben.

Foto: AP/Lajos Soos

Berlin/Budapest – Der ungarische Schriftsteller György Konrad ist tot. Er sei am Freitag im Alter von 86 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Budapest gestorben, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Abend unter Berufung auf seine Familie.

Als Kind hatte Konrad den Holocaust überlebt und einen großen Teil seiner jüdischen Familie verloren. In Budapest studierte er Literatur, Soziologie und Psychologie. Er arbeitete als Jugendfürsorger und Stadtsoziologe.

Mit seinem literarischen Werk geriet er in Opposition zum kommunistischen Regime und handelte sich damit ein Reise- und Veröffentlichungsverbot ein. Stipendien führten Konrad 1976 aber nach West-Berlin und in die USA. 2001 erhielt er für seine Verdienste im europäischen Einigungsprozess den Aachener Karlspreis.

Deutsche Künstlervereinigung würdigte Konráds Arbeit

Von 1997 bis 2003 leitete Konrad die Berliner Akademie der Künste. In seiner Amtszeit habe sich die Akademie nach Osteuropa geöffnet, sagte die Sprecherin der deutschen Künstlervereinigung am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Sie würdigte seine Arbeit als großen Verdienst.

Zu seinen Werken gehören etwa der Debütroman "Der Besucher" (1969), "Geisterfest" (1986) und "Gästebuch – Nachsinnen über die Freiheit" (2016). Anfang der 1990er Jahre war Konrad Präsident des internationalen PEN-Clubs. Am Freitag sei er nach langer, schwerer Krankheit gestorben, sagte die Akademiesprecherin in Berlin.