Herbert Grönemeyer hat heuer schon im März die Wiener Stadthalle gefüllt.

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"Wenn Politiker schwächeln, und das ist in Österreich glaube ich nicht anders als in Deutschland, dann liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat!" Diese Botschaft, die Herbert Grönemeyer vergangenen Donnerstag bei seinem Konzert in Wien ins Publikum rief, erntete im Lauf des Wochenendes heftige Reaktionen.

Bei Twitter gab es am Wochenende Stimmen unter anderem von AfD-Politikern, die Grönemeyers teilweise herausgebrüllten Aufruf mit Nazi-Propaganda verglichen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hingegen teilte am Sonntag auf Twitter ein Video der Szene und dankte Grönemeyer für die Worte. Und nicht nur er unterstützt den Sänger.

Wer versuche, "Zeiten, sie so zerbrechlich sind" und "so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen für rechtes Geschwafel, für Rassismus, Ausgrenzung und Hetze, der ist Fehl am Platze", setzte Grönemeyer in seinem mitunter lautstarken Aufruf fort. "Diese Gesellschaft ist offen, humanistisch, bietet Menschen Schutz. Keinen Millimeter nach rechts! Keinen Millimeter nach rechts!" Dieser Satz ist auch in seinem Lied Fall der Fälle zu hören.

GroenemeyerVEVO

Der 63-jährige Musiker hat sich bereits oft so geäußert. Vergangenes Jahr hatte Grönemeyer in einem Interview mit dem STANDARD gesagt: "Deutsche wie Österreicher haben zwei Länder geschaffen, die in der Lage sind, anderen Schutz zu bieten. Das ist humanistisch wunderbar. Aber warum jetzt alle verrücktspielen müssen, kriege ich nicht in die Birne." (red, APA, 15.9.2019)