Schauplatz Düsseldorf: Ein Schüler hatte in einer Klasse Lehrpersonal bedroht und "Heil Hilter" gerufen. Er muss nun unter anderem einen Aufsatz darüber verfassen, "warum Regeln in der Gemeinschaft wichtig sind".

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Düsseldorf – Weil er im Unterricht Lehrer mit dem Tod bedroht und "Heil Hitler" gerufen hatte, wurde ein 18-Jähriger nach einem Bericht der Deutschen Presseagentur am Dienstag in Düsseldorf zu 60 Sozialstunden verurteilt. Ferner muss der Schüler nach Spruch des örtlichen Amtsgerichts zwei Aufsätze verfassen. Als Themen gab die Richterin "Die NS-Zeit" und "Warum Regeln in der Gemeinschaft wichtig sind" an.

Sie zeigte sich nach der Verhandlung überzeugt, dass der Bursche an seiner Schule in Monheim das Lehrpersonal mit der Äußerung "Ey Alter, ich steche alle Lehrer ab!" konfrontiert habe. Das wertere sie als Todesdrohung. Dass der Angeklagte zudem beim Verlassen des Klassenraumes nach einem Film über die NS-Zeit "Heil Hitler!" gerufen hatte, legte sie ihm ebenfalls zur Last. Eine Zeugin hatte zuvor berichtet, er habe seine Äußerung mit den Worten "Ich bin Ausländer, ich darf das" zu entschuldigen versucht.

Die Lehrerin hatte vor Gericht erklärt, sie sei von den Wortmeldungen überrascht gewesen. Sie habe den Schüler bis dahin als freundlich erlebt. Daher habe sie selbst auf eine Anzeige verzichtet – erst später sei eine Kollegin zur Polizei gegangen, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" zum Prozessbeginn Anfang September berichtet hatte. Diese suchte den Schüler daraufhin und nahm ihn vorübergehend in Gewahrsam. Vor Gericht hatte der 18-Jährige dann den "Heil Hitler"-Ruf gestanden, die Drohung aber bestritten. (red, 17.9.2019)