Mit wenigen Schritten lassen sich die Module des Fairphone 3 ausbauen und ersetzen. Teilweise können auch einzelne Komponenten getauscht werden.

Foto: Fairphone

Vor kurzem brachte das niederländische Unternehmen Fairphone sein drittes Smartphone auf den Markt. Bei den Reparaturprofis von iFixit hat das Fairphone 3 nun den besten Reparaturscore mit zehn von zehn Punkten erhalten.

Diese Bewertung hat davor nur das Fairphone 2 erhalten. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem, dass sich Display und Akku leicht austauschen lassen. Zudem gibt es insgesamt fünf weitere Module, für deren Tausch nur ein Kreuzschlitzschraubenzieher nötig ist. Daneben empfiehlt man auch noch einen Torx-Schraubenzieher sowie ein Öffnungswerkzeug aus Kunststoff bzw. Plektrum als Hilfsmittel.

Schraubenzieher im Lieferumfang

Klebstoff kommt nicht zum Einsatz, zudem ist ein Kreuzschlitzschraubenzieher gleich im Lieferumfang enthalten. Ein Ladekabel hingegen nicht, denn der Hersteller geht davon aus, dass sowieso die meisten Nutzer bereits eines besitzen.

An die Komponenten kommt man recht leicht heran. Die rückseitige Abdeckung ist, so wie es lange bei vielen Smartphones möglich war, abnehmbar. Direkt darunter steckt der Akku, der sich einfach herausnehmen und durch einen neuen ersetzen lässt, sollte er eines Tages zu stark an Leistung verlieren oder man einen zweiten mitführen, um das Handy ohne Zugang zu einem Ladegerät länger verwenden zu können.

Leicht zugängliche Module

Ein paar gezogene Schrauben später kann man bereits den Bildschirm vom Rahmen lösen. Viele weiter Komponenten sind mit Druckkontakten verbunden, die sich mit etwas Vorsicht leicht lösen lassen. Sie sind zudem mit Symbolen markiert, was nach einer größeren Zerlegung den Zusammenbau erleichtert.

Leicht ausgewechselt werden können die Kamera, das "Top Module" (mit Ohrhörer und Frontkamera), der Lautsprecher und das "Bottom Module" (mit Mikrofon). Kompatibel mit dem Vorgänger, dem Fairphone 2, sind diese Teile jedoch nicht.

Kaum verlötete Teile

Bei iFixit ist man in der Zerlegung noch einen Schritt weiter gegangen und hat auch die einzelnen Module auseinander genommen. Dabei hat man festgestellt, dass es auch möglich ist, etwa den Ohrhörer und die Frontkamera separat auszubauen – hierfür muss man dann allerdings zum Torx-Schraubenzieher greifen. Nur wenige Teile, wie die LEDs des Kamerablitzes, sind fix verlötet. Der Zugang zum Mainboard erweist sich nach Ausbau der Module und einer Schutzabdeckung ebenfalls als unproblematisch.

Das Fairphone 3 zeigt sich also insgesamt sehr leicht reparierbar, so das Resümee zur Bestnote. Die Mission, insbesondere essentielle Bestandteile wie die Kamera oder das Display einfach tauschbar zu machen, hat der Hersteller erfüllt. Selbst einen Schritt weiter zu gehen und manche Teilkomponenten zu ersetzen ist möglich, ohne viel basteln zu müssen. (red, 17.09.2019)