Auch das Matebook 14 gibt es nun in einer Linux-Variante – vorerst aber nur in China.

Foto: Huawei

Der Handelsbann durch die US-Regierung zwingt Huawei dazu, sich nach Alternativen zu seinen bisherigen Partnern umzusehen. So entwickelt das Unternehmen mittlerweile mit Harmony OS ein eigenes Betriebssystem, das langfristig auch zu einem Ersatz für Android werden könnte – auch wenn der chinesische Hersteller vorerst weiter bei Googles Betriebssystem bleiben will. Doch auch für seine Laptops muss sich Huawei früher oder später nach Alternativen zu Windows umsehen, und insofern ist eine aktuelle Meldung von besonderem Interesse.

Auswahl

Huawei liefert drei seiner Laptops mit vorinstalliertem Linux aus, berichtet Techrepublic. Konkret geht es dabei um Matebook 13, Matebook 14 und Matebook X Pro. Vorerst gibt es diese Varianten offenbar nur in China, die Motivation ist aber klar: Huawei sucht offenbar auch hier nach Alternativen zum Betriebssystem eines US-Herstellers – in diesem Fall Microsoft. Und das aus gutem Grund. Sollte das Unternehmen dauerhaft auf der schwarzen Liste der USA landen, würde das bedeuten, dass Microsoft keine Windows-Lizenzen mehr an Huawei weitergeben darf.

Deepin Linux

Konkret greift Huawei dabei zu Deepin Linux, einem chinesischen Debian-Ableger, der viel Wert auf den optischen Auftritt des Desktops legt. Interessanterweise werden die Linux-Laptops von Huawei offenbar von Haus aus auch mit einigen proprietären Programmen ausgeliefert – darunter Google Chrome, Spotify und Steam. Zudem soll auch CrossOver installiert sein, ein kommerzieller Ableger des Wine-Projekts, der die Ausführung diverser Windows-Programme unter Linux ermöglicht.

DEEPIN LINUX

Offene Fragen

Interessant ist auch die Preisgestaltung der Geräte: Gibt Huawei hier doch die Ersparnis durch den Wegfall der Windows-Lizenz an seine Kunden weiter. So sind etwa Matebook 13 und 14 jeweils umgerechnet 42 US-Dollar billiger. Ob – und wann – die Linux-Ausgaben der entsprechenden Laptops auch in Europa verkauft werden sollen, ist derzeit noch nicht bekannt. Dieser Zeitplan könnte nicht zuletzt durch die Entscheidungen der US-Politik bestimmt werden. (apo, 18.9.2019)