Das Gastgewerbe ist bei Arbeitnehmern am wenigsten beliebt.

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Jeder fünfte Beschäftigte hält nach einer neuen Stelle Ausschau, wie eine Sonderauswertung des Österreichischen Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) zeigt. Besonders unzufrieden mit ihrer Situation sind demnach Kellner und Regalbetreuer.

"Bis zu 20 Prozent der Arbeitnehmer sind mit dem latenten Gefühl im Unternehmen, bei erster Gelegenheit möchte ich weg", gab AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer am Dienstag vor Journalisten zu bedenken. Überdurchschnittlich hoch sei der Anteil in der Gastronomie, im Tourismus und im Handel – bei Regalbetreuern liege dieser bei 36 Prozent, bei Angestellten in Gasthäusern und Hotels bei 32 Prozent.

Bankangestellte am zufriedensten

Am zufriedensten sind Bankangestellte mit nur sieben Prozent Wechselwilligen sowie Beschäftigte im Bereich öffentliche Sicherheit (Polizei), im Pflegebereich und öffentliche Angestellte mit einem Anteil von jeweils nur acht Prozent.

Rund ein Zehntel aller Beschäftigten will den Job laut Umfrage aktuell wechseln, und weitere rund zwölf Prozent wollen in einen komplett anderen Beruf. Der Hauptgrund dafür, eine Veränderung zu wollen, sei die negative Einschätzung der wirtschaftlichen Situation des Betriebes, gefolgt von schlechtem Führungsstil und mangelnder Zufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit. Einen Einfluss auf die Fluktuation hätten auch niedrige Einkommenszufriedenheit, schlechtes Betriebsklima, Zeit- und Arbeitsdruck sowie mangelnde Karriere- beziehungsweise Entwicklungsmöglichkeiten.

Insgesamt erwägen laut Arbeiterkammer rund 700.000 Personen eine Veränderung. Gleichzeitig tun sich Betriebe zunehmend schwer, genügend Fachkräfte zu finden.

Der Weg zu gutem Personal

Im Ringen um gutes Personal empfiehlt die Arbeiterkammer den Unternehmen eine bessere Work-Life-Balance und gerechte Entlohnung. Die Arbeitnehmervertreter fordern die Rücknahme der gesetzlichen Arbeitszeitverlängerung (Stichwort Zwölfstundentag). "Die Gewerkschaften versuchen das über Kollektivverträge zu reparieren, was die Regierung verkorkst hat", sagte Kalliauer. (APA, red, 18.9.2019)