Der notwendige Platz für das Crystal LED-Display ist im Preis nicht inbegriffen.

Foto: Sony

Wer das Kinogefühl ins Eigenheim bringen will, der greift üblicherweise zu einem Beamer. Die Technologie hat aber einen entscheidenden Nachteil: Die Bildqualität kann nicht mit dem Original mithalten. Wer auch in dieser Hinsicht das Beste vom Besten haben will, für den hat Sony nun ein neues Angebot.

Eckdaten

Unter dem Namen "Crystal LED" hat Sony ein modulares Wand-Display für High-End-Ansprüche vorgestellt. Dieses nutzt die noch recht junge Micro-LED-Technologie, die eine noch besser Bildqualität als aktuelle OLED-Fernseher verspricht. So kann es etwa mit einer maximalen Helligkeit von 1.000 Nits aufwarten, der sRGB-Farbraum wird zu 140 Prozent abgedeckt, es gibt 10 Bit Farbtiefe und der Betrachtungswinkel soll beinahe 180 Grad betragen. Wie bei OLEDs gibt es bei dieser Technologie zudem perfekte Schwarzwerte, der Kontrast wird mit 1.000.000:1 angegeben. Und wem das noch nicht reicht, für den können auch bis zu 120 Bilder pro Sekunde dargestellt werden. Die einzelnen Micro-LEDs selbst sind mit 0,003 Quadratmillimetern übrigens kaum größer als ein menschliches Haar.

Auswahl

Die maximale Auflösung des Wand-Displays beträgt 16K, dieses hängt aber davon ab, wie viele Module man kombiniert. Ein einzelnes der verwendeten Micro-LED-Module weist eine Auflösung von 360 x 360 Pixel auf. Aus diesen Modulen kann man sich ein Display in unterschiedlichen Größen zusammenstellen, das dann mit einem passenden Rahmen versehen wird.

Wer nun ein Full-HD-Display will, muss 18 solcher Module kombinieren, für 4K-Support sind es schon 72 Einheiten. Für die volle Ausbaustufe sind dann stolze 576 Module notwendig. Dafür erhält man dann ein Display mit einer Diagonale von 790 Zoll – vorausgesetzt natürlich man hat einen ausreichend großen Raum zur Verfügung. Das sollte aber bei der anvisierten Käufergruppe kein größeres Problem darstellen. Laut einem Bericht von "Techhive" soll ein einzelnes Modul 10.000 US-Dollar kosten, die volle Ausbaustufe würde demnach also mit 5,8 Millionen Dollar zu Buche schlagen. Wer sich mit 1080p bei 110 Zoll zufrieden gibt, bekommt so ein Display hingegen bereits zum Schnäppchenpreis von 180.000 Dollar.

Vergleiche

Sony ist nicht der einzige Hersteller, der sich an solchen modularen Riesendisplays versucht. Schon vor einiger Zeit hat Samsung unter dem Namen "The Wall" ein ähnliches Konzept präsentiert, das ebenfalls auf Micro-LEDs setzt. Im Rahmen der IFA wurde vor kurzem eine Consumer-Version davon gezeigt, die vergleichsweise günstige 450.000 Euro kosten soll. Dafür gibt es dann aber auch "nur" 8K-Auflösung und eine Bildschirmdiagonale von 146 Zoll. (apo, 19.9.2019)