Der Ex-Planungssprechers der Wiener Grünen, Christoph Chorherr.
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Die Wiener Grünen-Chefin Birgit Hebein hat recht. Wenn man Planungssprecher der Grünen ist wie Christoph Chorherr und in allerlei Gremien sitzt, die über Flächenwidmung für private Großbauprojekte entscheiden, dann nimmt man keine hunderttausenden Euro an Spenden von der Immobilienwirtschaft. Von der ganzen Palette der Immowirtschaft. Schon gar nicht von Firmen, die die Projekte betreiben. Auch wenn das Geld für einen karitativen Zweck ist, nämlich Schulen in Armenvierteln in Südafrika.

Das macht man nicht (vor allem nicht, wenn man als Grüne die Großspenden der Immowirtschaft an die Türkisen thematisieren will). Wenn die eigenen Parteifreunde gegen ein Projekt (Heumarkt-Verbauung plus Eislaufverein) Sturm laufen. Auch wenn eine etwas räudige Struktur saniert werden soll.

Natürlich ist es für Parteien, die mit einem erhöhten Sauberkeitsanspruch, die auch antikapitalistisch auftreten, wie besonders die Wiener Grünen, schwer, wenn in einem Ressort Verantwortung zu tragen ist und heikle Entscheidungen zu treffen sind. Noch dazu, wenn der rote Koalitionspartner besonders auf das eine Heumarkt-Projekt setzt. Aber man macht das trotzdem nicht – auch wenn bei der staatsanwaltlichen Untersuchung nichts herauskommen sollte.

Man lässt sich als prominenter grüner Stadtplanungsguru nicht Hunderttausende für noch so wertvolle Charity schenken. So einfach ist das. (Hans Rauscher, 19.9.2019)