DER STANDARD

Wien – Eine Woche vor der Nationalratswahl haben am Samstagnachmittag Tausende Menschen gegen eine Neuauflage der ÖVP-FPÖ-Koalition demonstriert. Neben NGO-Vertretern und Gewerkschaftern nahmen auch Politiker von SPÖ, JETZT und den Grünen an dem Demonstrationszug über die Mariahilfer Straße zum Heldenplatz teil, an dessen Spitze ein Plakat mit der Aufschrift "Nie wieder Schwarz-Blau" getragen wurde.

Die Veranstalter von der "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" gaben die Zahl der Teilnehmer mit 8.000 an, von der Polizei gab es zunächst keine Angaben. Ein Polizeisprecher sagte, dass es bei der Kundgebung "keine besonderen Vorkommnisse" gegeben habe.

"Kleinen Braunen abservieren"

Mehrere Kundgebungsteilnehmer trugen Plakate mit dem Foto von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) und der Aufschrift "Kleinen Braunen abservieren". Am Ende des Demonstrationszugs wurde auf einem Anhänger ein überlebensgroßes Kunstschwein mit der Aufschrift "Kein Herz für Tiere. ÖVP wählen = Tiere quälen!" gezogen, neben dem JETZT-Kandidat und Tierschutzaktivist Martin Balluch marschierte.

Foto: Maria von Usslar

Bei der Abschlusskundgebung am Heldenplatz sprachen die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, Barbara Teiber, die stellvertretende Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, Mireille Ngosso (SPÖ), die Gemeinderätin Faika El-Nagashi (Grüne) sowie Vertreterinnen der Zivilgesellschaft.

Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger warnte als Sprecher der Plattform vor einer Neuauflage "der abgewählten Regierung des Schreckens" und verwies insbesondere auf die sozialpolitischen Maßnahmen von Türkis-Blau, die "das Leben vieler Menschen noch prekärer gemacht und Kinderarmut gefördert" hätten. Nadine Versell von "System Change, not Climate Change" kritisierte, dass Schwarz-Blau "die Umwelt völlig den Wirtschaftsinteressen untergeordnet" habe. (red, APA, 21.9.2019)